Kategorie: Technik

DITA InfoArchitektur für „Empowering Young Women and Girls“ in Kenia

Aufgabenbeschreibung

Das Ziel des Masterkurses "Standardisierte Informationsvermittlung” im Sommersemester 2016 bei Prof. Closs bestand darin, ein nachhaltiges Informationsprodukt zu erstellen, das mittels verschiedener Varianten für unterschiedliche Zielgruppen und Medien ausgegeben werden kann. In einer Gruppe von 3 Masterstudierenden entwickelten wir hierfür eine Lösung im Rahmen des Projekts “Empowering Young Women and Girls” in Kenia. Wir sollten ein Informationsprodukt erstellen, das sowohl als digitales Medium, als auch als Printmedium verwendet werden kann. Die Umsetzung sollte mit dem XML-Standard DITA erfolgen. Dazu nutzten wir vor allem das DITA Open Toolkit und den XML-Editor Oxygen.

Zielsetzung

Am Anfang unserer Bearbeitung sammelten wir verschiedene Ideen, wen wir ansprechen möchten. Da es im Rahmen des Mastermoduls um eine digitale, nachhaltige Informationsarchitektur ging, stellte sich die Zielgruppe der Teilnehmerinnen des Projekts als nicht geeignet heraus, da sie nur eingeschränkt Zugang zu digitalen Medien haben und somit unsere Arbeit nicht wirkungsvoll eingesetzt werden könnte. Es erschien uns daher als sinnvolle Lösung, ein Informationsprodukt zu entwickeln, das das Projekt nach außen kommuniziert, da hier digitale Medien eine große Rolle spielen. Langfristig gesehen könnte damit sogar eine Lösung geschaffen werden, um Spenden für das Projekt zu sammeln. Mit dieser Zielgruppendefinition war das Projekt zudem eine gute Ergänzung zum parallel stattfindenden Mastermodul bei Herr Prof. Dr. Tewes, bei der die Zielgruppe der Frauen im Fokus stand.

Umsetzung

Die Informationsarchitektur wurde mehrsprachig aufgebaut, da wir neben Nutzer in Deutschland auch Nutzer weltweit und direkt in Kenia ansprechen möchten. Zum anderen wollten wir verschiedene Ausgabemedien unseres Informationsprodukts erstellen, um Nutzer auf mehreren Wegen zu erreichen. Hierbei erschienen uns Printexemplare, wie PDF und Flyer als sinnvolle Ausgabemedien, um den Nutzern sowohl analoge Informationen in flexiblem Umfang bereit zu stellen. Gleichzeitig wollten wir eine digitale Informationsplattform realisieren, worüber in Zukunft idealerweise auch Spenden abgewickelt werden können. Hierbei entschieden wir uns für eine Website sowie eine mobile Version unseres Inhalt.

Ergebnis

Das Ziel, ein mehrsprachiges Informationsprodukt mit unterschiedlichen Varianten zu erstellen, welches nachhaltig gepflegt und weiterentwickelt werden kann, wurde erreicht. Durch die Kennzeichnung der Inhalte mit Attributen in DITA können diese gezielt und effizient für verschiedene Einsatzzwecke ausgegeben werden:

  • für die Sprachen Englisch und Deutsch
  • für Swahili ist die Funktionalität gegeben, Inhalte müssen hierfür noch erstellt werden
  • für Sponsoren aus Kenia, Deutschland oder weltweit
  • für die Ausgabeformate Web, PDF, Flyer und mobile Endgeräte

Die Inhalte auf Englisch wurden beispielhaft auf einer Website eingepflegt, um einen Eindruck des Aufbaus und der Strukturierung der Inhalte zu erhalten: https://eywg.jimdo.com/

Redaktionsleitfaden gemäß dem Prinzip „Mobile First“

Projektteam

Olga Dmitrieva

Projekthintergrund

Redaktionsleitfäden bilden in der überwiegenden Mehrheit technischer Redaktionen schon lange einen wichtigen Grundstein für die standardisierte Dokumentationserstellung. Die teilweise etwas in die Jahre gekommenen Regelwerke sind jedoch oft stark in der klassischen Papier- und PDF-Welt verhaftet und das obwohl gleichzeitig immer mehr Unternehmen zumindest vorsichtiges Interesse an der Ausgabe auf mobilen Endgeräten äußern. Meistens ist deren erste Reaktion der Versuch, aus den Inhalten der Printanleitungen eine Ausgabe für Mobile Endgeräte zu erzeugen. Die in der Regel sehr umfangreichen Informationsprodukte lassen sich auf den kleinen Displays jedoch schlecht darstellen und sind inhaltlich und strukturell nicht für die mobile Ausgabe optimiert. „Mobile First“ heißt das Zauberwort, das sich im Webdesign zunehmend durchsetzt. Das Informationsprodukt wird zuerst für die mobile Ausgabe entwickelt und die „größeren“ Bildschirmformate und Printanleitungen werden später daraus erzeugt. Denn der vermeintliche Nachteil (Platzmangel) ist in vielerlei Hinsicht eigentlich ein Vorteil für Technische Redakteure. Verzicht auf unwesentliche Informationen und eine benutzerfreundliche, übersichtliche und optisch angenehm reduzierte Designlösung für alle Ausgabeformate.

 

Zielsetzung

Im Fokus der vorliegenden Projektarbeit steht die Umsetzung der tekom-Leitlinie „Regelbasiertes Schreiben“ als Mobile Dokumentation in Form einer Responsive-Website. Eine Printausgabe soll ebenfalls möglich sein.

Nach dem Projektabschluss bestehen noch weitere Möglichkeiten:

  • Einbeziehung der Acrolinx-Regeldokumentation (falls entsprechende Rechte vorhanden).
  • Erweiterung auf englische Sprache, Umsetzung der tekom-Leitlinie: „Regelbasiertes Schreiben – Englisch“.
  • Einbeziehung des Buches „Developing Quality Technical Information – A Handbook for Writers and Editors“.
  • Umsetzung als native bzw. hybride App.
  • Aufbau eines firmeninternen Redaktionsleitfadens, Individualisierung.

Mobile-First-Ansatz

Der Ansatz „Mobile First“ beschreibt die Vorgehensweise bei der Erstellung der Informationsprodukte, die in erster Linie für mobile Geräte konzipiert sind. Nicht jede Online-Ausgabe eignet sich für die Darstellung auf Smartphones und Tablets, es bestehen also besondere Anforderungen.

Was ist wichtig für die mobile Ausgabe?

  • Mobile Nutzungssituation, der Nutzer ist möglicherweise unterwegs.
  • Notwendige Informationen schnell finden.
  • Inhalte kontextabhängig aufbereitet, der Nutzer möchte nichts lesen, was ihn nicht interessiert
  • Bedienung am Touch Screen, auch Sprachsteuerung
  • Keine langen Texte am kleinen Bildschirm lesen.
  • Unterstützung durch Bilder, Audio und Video ist möglich und häufig erwünscht.
  • Interaktion mit dem Nutzer.
  • Keine „endlosen Schleifen“, Rückkehr an den Anfang soll immer möglich sein.
  • Schlanke Umsetzung, weil der Nutzer möglicherweise ein beschränktes Internetvolumen hat.

Alle diese Aspekte erfordern besondere Überlegungen bezüglich der Struktur und Navigation in der mobilen Ausgabe. Sie stellen bestimmte Rahmenbedingungen für die Informationsarchitektur dar, die im weiteren Projektverlauf erstellt wird.

Verwendete Tools und Technik

  • Oxygen
  • Scrum-Technik