Kategorie: Projektübersichten

Sexually Transmitted Infections

 

Ausgangssituation

Für drei Studierende des KMM-Master stand bereits die Überlegung fest, ein Auslandssemester in Kenia zu absolvieren. Dadurch war schnell klar, dass das Thema des Gruppenprojekts einen Bezug zu der Pwani Universität in Kilifi und dem Weike – Women Empowerment in Kenya e.V. haben sollte. Ziel war es den Menschen vor Ort eine Unterstützung zu geben, mit derer Sie ihren Alltag und ihr Leben in Kenia noch besser und sicherer gestalten können. Die Gruppe entschied sich daher das Thema der sexuell übertragbaren Krankheiten (STI) zu bearbeiten.

Quelle: pixabay

Grundlage des Projektes stellte das Thema „Family Planning“ dar, das bereits von Studierenden im Sommersemester 2018 bearbeitet wurde. Dabei ging es nicht darum, dieses Thema weiter zu bearbeiten, sondern, die Idee für ein aufklärendes Projekt weiter zu führen. Mit dem Thema STI soll ein weiterer Beitrag geleistet werden, um eine aufgeklärtere und offene Gesellschaft zu schaffen, unabhängig von kulturellen Einflüssen.

Zielgruppe

Der Inhalt wurde für die Mitglieder und Trainer des Weike e.V. entwickelt. Diese Gruppe zeichnet sich dadurch aus, dass sie nicht immer Zugang zu Internet haben und auch nicht immer der englischen Sprache mächtig sind. Auf der anderen Seite wurde die Zielgruppe, wie bereits erwähnt, durch Ergebnisse aus der Befragung mit den kenianischen Austauschstudenten erweitert. Diese Zielgruppe setzt sich zu einem großen Teil aus jungen unerfahrenen Schülern zusammen.

Jedoch sind auch bei Erwachsenen noch viele irrtümliche Glaubensgrundlagen vorhanden, die keinen verantwortungsvollen Umgang mit den sexuell übertragbaren Krankheiten zulassen. Deshalb wurde der Content auch für diese Personen entworfen.

Ausgabemedien

Aufgrund dieser heterogenen Zielgruppen und den damit verbundenen Anforderungen fiel die Wahl darauf, mehrere Output Medien zu konzipieren. Konkret entstanden aus dieser Entscheidung Booklets und Flyer.

Booklet

Das Booklet umfasst alle Inhalte, die zu dem Thema STI recherchiert und aufbereitet wurden. Daraus ergibt sich ein umfangreiches Dokument in DIN A5 Format mit ca. 80 Seiten. Dieses Format wurde gewählt, um Trainern des Weike e.V. eine ausführliche Informationsquelle bereitzustellen, in der Informationen komplett und trotzdem kompakt dargestellt werden.

Das Booklet wird in einem Word Dokument angelegt und bezieht die Inhalte analog der Oxygen Struktur. Das sorgt zum einen für einen konsequenten und strukturierten Aufbau und gleichzeitig für eine einfache Bearbeitung des Dokuments, bei Änderungswünschen. Diese einfache Benutzung des Mediums lag im Fokus, damit auch Trainer mit weniger versiertem technischem Wissen, die Informationen vermitteln können.

Flyer

Die Flyer dienen als Kurzform des Booklets. Hintergrund für diese Medien, war es eine selektierte Informationsvermittlung gewährleisten zu können. Die Flyer können direkt an Weike Mitglieder, Schüler, Jugendliche und Erwachsene verteilt werden. Sie dienen als erste Informationsquelle für generell alle interessierten Personen und gleichzeitig auch für infizierte Personen, solche mit Verdacht oder auch Angehörige und indirekt betroffene. Die Flyer sind handlich im faltbaren DIN A4 Format gestaltet und somit leicht zu transportieren und den relevanten Personen direkt mitzugeben. Jede STI wird in einem eigenen Flyer dargestellt.

Die Inhalte für die Flyer stammen unter anderem aus dem Topic Fast Facts. Da die Fast Facts kompakt als Liste dargestellt werden, können die relevanten Inhalte schnell und effizient gefunden werden und sind somit ideal für einen Erstkontakt mit dem Thema.

Technische Umsetzung

Exemplarischer Aufbau einer Krankheit

Um eine Krankheit in Oxygen hinzuzufügen, muss man einige Details beachten. Für das leichtere
Einpflegen in die Strukturen können auch die Templates auf der untersten Hierarchieebene
hinzugezogen werden.

Topics

Zunächst sollten die jeweiligen Informationen in unsere bestehenden Topics hinzugefügt werden. Topics sind aufgeteilt in Informationen bezüglich: Ursache, Heilbarkeit, Schnellfakten, Allgemeine Informationen, Erreger, Vorbeugung, Risiko, Symptome, Tests, Übertragung und Behandlung. Für eine erleichterte Bedienung haben wir in den Topics, die jeweiligen Sections für jede Krankheit durch Kommentare hervorgehoben und voneinander abgegrenzt.

Beispiel-Topic zu einer Krankheit

DITA-Topics unterteilt in Kategorien

Außerdem gilt es zu beachten, dass jede Section mit der entsprechenden ID gekennzeichnet wird, die sich aus der Krankheit, einem Unterstrich und dem Topicnamen zusammensetzt. Für Formulierungen etc. sollte außerdem der redaktionelle Leitfaden hinzugezogen werden, um sicherzugehen, dass z.B. der Titel für jede Section als Frage formuliert wird. Des Weiteren sollte man sich vorher mit dem Ordner „Glossentry“ auseinandergesetzt haben, um zu wissen, welche Begriffe darin enthalten sind, um sie in den Informationen zu jeder Krankheit mit dem Term-Tag und dem entsprechenden Key kennzeichnen zu können.

Map

Sobald alle Informationen in den Topics eingefügt sind, sollte eine neue Map für die jeweilige Krankheit im „Infection_Maps“-Ordner erstellt werden. Dabei sollte für die Benennung das Klassenkonzept hinzugezogen werden. In dieser Map wird für jede Section in den Topics ein Key deklariert. Dafür wird der Topicref-Tag genutzt. Alle Topics werden in einem Topichead-Tag eingebettet, wobei unter Topicmeta der navtitle stehen soll, nämlich der Name der Krankheit. Direkt darunter sollte stets erst das Concept referenziert werden (das erst im nächsten Schritt angelegt wird), sowie die jeweilige Section aus dem „Facts_topic“.

Alle weiteren Topicref werden in einer
Topicgroup darunter zusammengefasst, um noch mehr Struktur zu gewährleisten. Wichtig beim Anlegen der Map und der Festlegung des Keys ist vor allem ein „processing-role=“ressource-only“ im Topicref, damit wir nur die Informationen aus den Topics bekommen, ohne die ganzen Topics auszugeben. Damit die Überschriften auch nicht im Inhaltsverzeichnis vorkommen, sollten die Facts und das Concept noch mit „toc=“no““ getagged werden. Außerdem soll in jedem Topicref mit href der richtige Pfad jedes Topics angegeben werden und mit Keys ein Schlüsselwort, womit stets dieses
Topic referenziert wird. In unserem Fall sind die Keys identisch mit den Namen der Topics. Zu guter Letzt sollte in der Map noch der Topicref-Tag für die Fast Facts mit „audience=“novice““ getagged werden, da die nur im Rahmen des Flyers ausgegeben werden sollen.

<img src=“http://kmmmaster.de/wp-content/uploads/2020/01/sc_Projektbericht_STI-3.jpg“ alt=““ width=“643″ height=“424″ /

Beispiel einer Map-Struktur

Concept

Sobald alle Informationen in den Topics und in der Map eingepflegt sind, kann ein neues Concept in dem Ordner „Infection_Concepts“ erstellt werden. Dies sollte ebenfalls entsprechend unseres Klassenkonzeptes richtig benannt werden. In dem Concept werden dann alle die Sections aus den Topics mithilfe der Keys, die in der Map festgelegt wurden, referenziert.


Beispiel einer Concept-Struktur

Informationsarchitektur

Ziel der Informationsarchitektur ist eine intuitive Bedienung zu ermöglichen und dabei den Pflegeaufwand auf der Entwicklungsseite so gering wie möglich zu halten. Die Einfachheit der Architektur spiegelt sich mit der Ausgangssituation der Projektgruppe wider. Was anfänglich ein Nachteil war (geringe Vorkenntnisse im Bereich Content Strategy und Informationsarchitektur), hat sich als Vorteil für den Pflegeaufwand erwiesen.

Folgende fundamentale Kriterien wurden umgesetzt: die Informationen sollen leicht zu finden sein, dank einer logisch verknüpften Sequenzierung. Das System soll dabei nicht im Weg stehen, sondern intuitiv bedienbar sein.

Übersicht der Informationsarchitektur

Fazit

Wie eingangs erklärt, war ein großer Beweggrund für dieses Projekt der interkulturelle Austausch und der Wille einen Beitrag für eine offene und aufgeklärte Gesellschaft zu leisten. Deshalb besteht große Vorfreude auf den direkten Kontakt mit den Zielgruppen in Kenia und die Präsentation der Projektergebnisse im Rahmen der Summer School und darüber hinaus die Arbeit mit dem Weike e.V.

Die beiden kenianischen Ausstauschstudenten Paul und Abdallah haben einen großen Teil dazu beigetragen, einen neuen Blickwinkel einzunehmen, mit Fokus auf den aktuellen Wissensstand der kenianischen Bevölkerung und dadurch eventuell auftretenden Problemen im Hinblick auf sexuell übertragbare Krankheiten.
Durch Ihr Wissen konnte die Zielgruppe, die Art des Contents und die Distributionswege genauer analysiert und somit der Content noch gezielter und praxisnäher auf die Menschen vor Ort ausgerichtet werden.

Außerdem konnten viele persönliche Erkenntnisse gewonnen werden, wie zum Beispiel der unterschiedliche Umgang mit diversen Themen. Insgesamt konnten beide Seiten davon profitieren die Sichtweisen der anderen kennenzulernen und eigene Erfahrungen in das Projekt miteinzubringen.

Nicht nur die Ergebnisse, sondern auch die gewonnenen Erkenntnisse sorgen für ein positives Fazit zu diesem Projekt. Die interkulturelle Kommunikation mit den Studierenden der Pwani University, nicht nur während des Projektes, sondern auch während der Spring School, sowie die Arbeitsweise mit Scrum und die persönliche Motivation etwas Hilfreiches zu leisten, haben stets für eine hohe
Motivation in diesem Projekt gesorgt.

Gruppenmitglieder

  1. Saltanat Abduvaliev, KMM Master
  2. Valeria D’Ambrosio, KMM Master
  3. Greta Held, KMM Master
  4. Dennis Jimoh, KMM Master

apic.ai – Bienen retten mit künstlicher Intelligenz

Das Bienensterben ist seit einigen Jahren immer wieder Thema in den Medien. Doch die genauen Ursachen des weltweiten Insektensterbens sind nach wie vor unbekannt. Fest steht, dass viele der Einflussfaktoren auf den Menschen zurückzuführen sind, wie z.B. durch die Nutzung von Pestiziden als Pflanzenschutzmittel. Um die Gründe für den weltweiten Rückgang der Insekten besser zu verstehen, kombiniert das Startup-Unternehmen apic.ai maschinelles Lernen und Bildverarbeitungstechnologien, die Merkmale über die Honigbiene erfassen.

Abbildung: apic.ai-System, das vor einem Bienenstock installiert ist

Ausgangssituation

Apic.ai akquirierte bereits einige Partner und Investoren. Bislang fehlte jedoch eine standardisierte Content und Communication Strategy, um effizient mit Partnern zu kommunizieren und Informationen für diese sowie deren Kunden und Mitarbeiter öffentlichkeitswirksam darzustellen. Aus diesem Grund hat sich apic.ai im Rahmen der Veranstaltung "Content Strategy und Standardisierte Informationsarchitektur mit Schwerpunkt DITA 1.3" von Prof. Sissi Closs vorgestellt.

Der Grund für die Entscheidung, eine Content Strategy für apic.ai zu entwickeln, war für uns das Interesse an der Thematik des Bienensterbens sowie an der Zusammenarbeit mit einem Startup-Unternehmen.

Die Partner von apic.ai, die das Startup finanziell unterstützen, sind unter anderem Städte, Unternehmen und Imker.Diese Partner möchten regelmäßig Informationen zum apic.ai-System erhalten, haben aber verschiedene Interessen und benötigen deshalb unterschiedliche Inhalte sowie Ausgabemedien.

Aufgabe

Die Maßnahmen zur Zielerreichung unterscheiden sich in unternehmens- und hochschulspezifische Anforderungen.

Anforderungen von apic.ai:

  • Durchführung einer detaillierten Zielgruppenanalyse
  • Automatische Generierung von zielgruppenspezifischen Partnerschaftswebsites mit eingebundenen interaktiven Webinhalten
  • Entwicklung eines Flyer-Templates für apic.ai
  • Entwicklung einer Präsentation für die Partner von apic.ai zur Darstellung der Corporate-Social-Responsibility-Maßnahme
  • Entwicklung einer Website für die Partner von apic.ai zur Darstellung der Corporate-Social-Responsibility-Maßnahme
  • Anforderungen des Wahlpflichtmoduls:

  • Entwicklung einer Informationsarchitektur unter Verwendung des DITA-Standards
  • Sicherstellen der Effizienz auf Erstellungsseite und Nutzungsseite
  • Entwicklung eines verständlichen topic-basierten Klassenkonzepts
  • Bereitstellung zielgruppenspezifischer Inhalte
  • Cross-Media-Publishing: Erstellen verschiedener Ausgabeprodukte aus dem gleichen Inhalt
  • Umsetzung

    Flyer

    Der standardmäßig in Oxygen vorhandene Word-Output wird zum Kopieren der Texte in die Flyer-Vorlagen verwendet. Auch, wenn das Layout-Tool Adobe InDesign ein anspruchsvolleres Layout ermöglicht, wurde die Flyer-Vorlage mittels Microsoft PowerPoint erstellt, um apic.ai eine einfache Pflege und Anpassung des Flyers zu ermöglichen, da PowerPoint bereits firmenintern genutzt wird. Die Vorlage entstand in enger Zusammenarbeit mit apic.ai, um die gestalterischen Wünsche optimal zu erfüllen.

    Abbildung: Flyer für apic.ai

    Präsentationsfolien

    Ein wichtiger Bestandteil der Anforderungen von apic.ai‘s Partnern sind Präsentationsfolien, die als Diashow auf firmeninternen Bildschirmen gezeigt werden sollen. Doch auch apic.ai selbst möchte Präsentationsfolien für unterschiedliche Anlässe nutzen. Aus diesem Grund entstanden im Laufe des Projekts zwei Arten von Präsentationsfolien:

  • Folien im vorgegebenen Layout des Kunden
  • Folien im apic.ai-Layout
  • Wenn eine Präsentation erstellt werden soll, welche die Partnerschaft zwischen apic.ai und dem Partner vorstellt, werden die PowerPoint-Templates vom jeweiligen Partner mit Texten und Bildern aus Oxygen gefüllt. Hierfür wird ein Word-Output erzeugt, aus dem die Inhalte in die PowerPoint-Präsentation kopiert werden können. Die Präsentation, die dadurch z.B. für den Kunden Aunovis erstellt wurde, wird aktuell in einem Bildschirm im Eingangsbereich von Aunovis abgespielt.

    Abbildung: Folien der PowerPoint-Präsentation für Aunovis

    Website

    Eine der wichtigsten Anforderungen von apic.ai an das Projekt war der automatische Output einer Partnerschaftswebsite, auf der die Zusammenarbeit zwischen apic.ai und dem Partner öffentlichkeitswirksam dargestellt werden kann. Folgende Themenbereiche sollten sich auf der Übersichtsseite befinden:

  • Informationen zur Kooperation
  • Karte der Bienenvölker
  • Live-Daten aus dem Bienenstock
  • Neuigkeiten
  • Abbildung: CRS-Output Aunovis und Stadtwerke

    Die Struktur und die Inhalte der Partnerschaftswebsite werden über eine DITA-Map definiert. Durch die topicref-Referenzierung werden innerhalb dieser Map bestimmte Topics für die Partnerschaftswebsite wiederverwendet und eine spezifische Reihenfolge und Hierarchie der Topics definiert.

    Für die apic.ai-Partner ist der WebHelp-Responsive-Output optimal geeignet, da die generierte HTML-Datei in die eigene Website integriert werden kann.

    Doch nicht nur Unternehmenspartner, sondern auch kooperierende Imker erhalten einen individuellen Output, der über ein eigenes Transformationsszenario gesteuert wird. Durch die Filterung der DITAVAL-Datei beinhaltet der Output nur die Funktionen des apic.ai-Systems und daraus folgende Erkenntnisse sowie Anleitungen, wie sie z.B. das System auf- und abbauen müssen.

    Abbildung: Output für Imker

    Fazit

    Innerhalb eines agilen Bearbeitungsprozesses wurde auf Grundlage einer umfassenden Dokumenten- und Zielgruppenanalyse sowie deren Auswertung eine effiziente Content und Communication Strategy für das Startup-Unternehmen apic.ai entwickelt, die besonders die zielgruppenspezifische Generierung unterschiedlicher Informationsprodukte nachhaltig verbessert.

    Rückblickend bewerten wir die agilen Methoden Scrum und Kanban als sehr positiv, da im Vergleich zu bisherigen Hochschulprojekten sichtlich schneller und kundenorientierter die Anforderungen bzw. Teilziele des Projektes erarbeitet wurden. Der 14-tägige Sprint war optimal, um regelmäßiges Feedback zu erhalten und dieses für die weitere Arbeit zu nutzen. Im Projekt standen dadurch nicht nur die enge Kommunikation zu apic.ai, sondern auch die flexible Berücksichtigung von Änderungen im Fokus, was schließlich zu sehr guten Ergebnissen führte. Durch die agile Arbeitsweise konnten bereits während des Projekts die erarbeiteten Teilprodukte im Unternehmen bzw. bei Partnern des Unternehmens umgesetzt bzw. genutzt werden, was definitiv zu einer höheren Motivation führte.

    Zur topic-orientierten Standardisierung und Modularisierung der Informationseinheiten wurde die Klassenkonzept- Technik angewandt, die sich optimal mit der anschließenden DITA-Umsetzung kombinieren ließ. Die positiven Ergebnisse dieses Projekts bestätigen, dass die etablierten Methoden wie die Klassenkonzept-Technik oder der DITAStandard, nicht nur für die Technische Kommunikation, sondern auch interdisziplinär, für Marketingstrategien sowie die interne und externe Kommunikation eines Startups sehr gut geeignet sind.

    Arbeiten mit DITA

    DITA ist eine XML-basierte Informationsarchitektur für die topic-orientierte Strukturierung und Erstellung von Inhalten. Bekannte Vorteile von DITA wie die flexible Anpassung und Erweiterung der Informationsarchitektur an unternehmensspezifische Anforderungen wurden innerhalb dieses Projekts bestätigt. Die Umsetzung der Content Strategy für apic.ai mit DITA zeigte auch, dass die Informationsarchitektur nicht nur semantische Strukturen für einen selektiven Zugriff, sondern auch Funktionen zur Verfügung stellt, die den Prozess der Inhaltserstellung optimal unterstützen. Ein weiterer Pluspunkt ist die nahezu kontextfreie Inhaltserstellung, die kombiniert mit den Filtermechanismen von DITA den Arbeitsaufwand für die Erstellung unterschiedlicher Ausgabemedien für z.B. unterschiedliche Partner wesentlich reduziert.

    Nutzung der Content Strategy

    Wie wird apic.ai in Zukunft mit der konzipierten Content Strategy arbeiten? Bisher existieren bei apic.ai keine detaillierten Kenntnisse über DITA oder die Funktionsweise von Oxygen. Dennoch wäre es sinnvoll, DITA in Kombination mit Oxygen zu nutzen, um eine effiziente Arbeitsweise, Wiederverwendung und einen geringen Änderungsaufwand zu gewährleisten. Durch die bereitgestellten Mustertopics, die Visualisierung der Informationsarchitektur und der Topic-Klassen innerhalb des Klassenkonzepts, kann unsere Informationsarchitektur gut nachvollzogen und der Einarbeitungsaufwand reduziert werden.

    Bisher wurden von apic.ai viele Erkenntnisse dieses Projekts wie der Kriterienkatalog über die Partner oder der Kommunikationsprozess im Projektmanagement-Tool Notion implementiert. In Notion, das auch Datenbanken, Kalender und Projektboards beinhaltet, sind alle firmeninternen Prozesse und Aufgaben integriert und miteinander verknüpft. Dieses Tool wurde bereits vor dem Hochschulprojekt bei apic.ai als Projektmanagement-Tool eingesetzt und im Laufe des Projekts regelmäßig mit unseren Inhalten erweitert.

    Verwendete Tools und Technik

    • Trello
    • Dropbox
    • Moodle
    • Slack
    • Microsoft Excel
    • Oxygen XML Editor

    Gruppenmitglieder

    1. Christina Salwitzek
    2. Janina Berger
    3. Jana Frisch

    Sahay Solar – Sonnenbrunnen in Kenia

    Sahay Solar - Sonnenbrunnen in Kenia

    Das Projekt Sonnenbrunnen wurde zunächst initiiert, um den Brunnenbau in der Umgebung von Kilifi, der Hauptstadt des Kilifi Countys in Kenia, zu fördern. Durch den Brunnen soll zum einen eine saubere, zuverlässige Wasserversorgung gewährleistet, zum anderen die Bewässerung der Pflanzen, die die ansässigen Frauen für den Verkauf und Eigenbedarf anpflanzen, ermöglicht werden.

    Mit der Sahay Solar Engineering UG war bereits ein Unternehmen aus Karlsruhe gegeben, das solarbetriebene Brunnen in afrikanischen Raum anbietet – dieser Umstand führte letzten Endes zur geplanten Zusammenarbeit zwischen Prof. Sissi Closs, Mitglied des gemeinnützigen Vereins WEIKE – Women Empowerment in Kenya e.V., und den Unternehmern Spannagel und Zenz.

    Sahay Solar - Sonnenbrunnen in Kenia

    Projektrahmen

    Durchgeführt wurde das Projekt im Rahmen der Lehrveranstaltung "Content Strategy und Informationsarchitektur mit Schwerpunkt DITA 1.3" von Prof. Closs. Der Schwerpunkt der Veranstaltung liegt auf der Informationsarchitektur – einer jungen Disziplin mit hohem Stellenwert in der digitalen Welt. Sie bildet die Kombination aus Organisation, Kennzeichnung und Navigation innerhalb eines Informationssystems. So sollen Informationsangebote auf der Nutzungsseite ihr Ziel erreichen und auf der Erstellerseite steuerbar und zukunftstauglich bleiben. Mit der standardisierten XML-Architektur DITA ist eine Umgebung vorhanden, die diese Eigenschaften der Informationsarchitektur praktisch umsetzen kann. Sowohl die Thematik der Informationsarchitektur, als auch die Bearbeitung mit DITA fand in diesem Projekt im Sommersemester 2018 Anwendung.

    Aufgabe

    Die anfängliche Aufgabe des Projekts bestand darin, relevante Informationen für die Workshop-Trainer vor Ort, den
    ansässigen Frauen sowie für das Unternehmen selbst in schriftlicher Form zusammenzutragen und in geeigneter Form
    aufzubereiten. Durch die verschiedenen Zielgruppen wäre zugleich der Bedarf an drei Sprachen gegeben:

    • Deutsch für Sahay Solar Engineering,
    • Englisch für die Workshop-Trainer, die sämtliche Hinweise und Anweisungen zur Instandhaltung des Brunnens weitergeben und
    • Swahili für die Frauen, die den Brunnen zukünftig nutzen würden.

    Diese Aufgabenstellung wurde im Laufe der ersten Wochen verändert und konkretisiert. So wurde der Fokus primär auf die Ziele des Unternehmens gelegt: Sahay Solar Engineering wünschte sich eine deutschsprachige Infobroschüre
    mit einer Vorstellung des Unternehmens, den angebotenen Leistungen sowie einer Auswahl von Projekten, die
    detaillierter vorgestellt werden sollten. Ein Flyer, der vor allem als Kompaktversion der Infobroschüre dienen sollte,
    wurde ebenfalls angefragt.

    Die Anforderungen der Hochschule und der Lehrveranstaltung waren ebenfalls zu erfüllen. Neben der
    Implementierung der gelehrten Infoarchitektur mithilfe von DITA sollte auch das agile Projektmanagement-Verfahren
    Scrum eingesetzt werden, um konsistente Ergebnisse zu liefern und durch die Struktur Transparenz und frühere
    Reaktionen für Anpassungen zu fördern.

    Motivation

    Im Gegensatz zu grundsätzlich abstrakteren Themen wie Deep Learning konnte zum Projekt Sonnenbrunnen ein emotionaler Bezug hergestellt werden. Wasser als existenzielle Grundlage – ganz gleich ob für den Verzehr oder zur Bewässerung von Pflanzen – ist selbstverständlicher und fester Bestandteil des Alltags. Die Vorstellung, auf diese Selbstverständlichkeit verzichten zu müssen, ruft vor allem negativ gesinnte Emotionen hervor. Die Tatsache, ein solch emotionales Thema im Projekt aufzugreifen und womöglich mit dem eigenen Einsatz einen kleinen Teil dazu beitragen zu können, dass sich die Situation für einige Menschen in Kenia oder Afrika im Allgemeinen verbessert, machte einen erheblichen Teil der Entscheidung aus.

    Vorgehen

    Projektbeginn

    Zunächst wurde im Kickoff-Meeting Jochen Wagner als Scrum-Master festgelegt, der für die Einhaltung der Scrum-Vorsätze wie geregelte Kommunikation verantwortlich war und als Kontaktperson zwischen der Projektgruppe und dem Product Owner sowie den Stakeholdern fungierte. Die Implementierung der Scrum-Methode setzt zudem voraus, dass in regelmäßigen Abständen Fortschritte präsentiert werden. Diese Fortschritte wurden im Rahmen der sogenannten Sprints vorgestellt. Die Erkenntnisse aus dem Dialog zwischen dem Entwicklungsteam, dem Product Owner und anderen Projektgruppen dienten als Grundlage für die nächsten Sprints. Nach Festlegung des Scrum-Masters wurden mit einem geeigneten Template ein Product Backlog sowie Sprint Backlog erstellt, in denen die Produktanforderungen festgehalten werden und zu erfüllende Aufgaben bis zum jeweils nächsten Sprint.

    Projektgrundlagen

    Anschließend erfolgte die Erarbeitung der Projektgrundlagen. In Übungen zur Lehrveranstaltung wurde der Einstieg in DITA ermöglicht: Es wurden erste Topics erstellt und auch das Klassenkonzept – eine zentrale Komponente der
    Informationsmodellierung – erläutert.

    Parallel dazu erfolgte die Recherche zu solarbetriebenen Brunnenanlagen und die Anfrage für dazugehörige
    Dokumente der Sahay Solar Engineering, um einen thematischen, fundierten Einstieg bewerkstelligen zu können.
    Nach einigen Wochen finalisierte sich zudem die Zielsetzung des Projekts: Es sollte sowohl eine Infobroschüre, als
    auch ein Flyer für das Unternehmen angefertigt und eine bestmögliche Kombination mit DITA gewährleistet werden.

    Projektumsetzung

    Nach Absprache mit den Stakeholdern wurden erste Inhalte der Broschüre festgelegt: das Firmenprofil, die Leistungen des Unternehmens und beispielhafte Projekte. Die Inhalte wurden um weitere Themen erweitert, vom Vorwort und den Vorabbedingungen des Brunnenbaus bis hin zu einer Gegenüberstellung von Solarenergie/Dieselnutzung und der Bedeutung der Sahay Solar Engineering UG als kompetenter Ansprechpartner vor Ort.

    Um inhaltliche Vorgaben für die Texte festzuhalten, wurde ein Fragenkatalog zu den wichtigsten Verständnisfragen
    erstellt, der von den Stakeholdern im Anschluss ausgefüllt wurde. Auf Basis der Dokumente des Unternehmens, der
    schriftlichen Dokumentation der Treffen sowie der eigenen Recherchen und Ideen wurden die Texte erstellt und in
    mehreren Schritten nach Inhalt und Zeichenlänge für das Design optimiert.

    Das Design der Infobroschüre und des Flyers richtete sich nach dem Corporate Design von Sahay Solar. Die
    Stakeholder stellten zudem eine Auswahl von möglichen Bildern zur Verfügung, die dann in die ersten Varianten der
    Printmedien implementiert wurden. Mithilfe von weiteren Anregungen des Unternehmens sowie eigener
    Gestaltungsideen wurde daran weitergearbeitet, bis ein erstes Mock-Up der Broschüre sowie des Flyers fertiggestellt
    wurde.

    Ausschnitt des erstellten Flyers für Sahay Solar

    Zeitgleich wurde das Projekt von Britta Wandres mit DITA umgesetzt und um die WebHelp-Komponente fakultativ erweitert. Insgesamt konnten wir durch die Verwendung von Oxygen die zusätzliche Ausgabe WebHelp generieren,
    die in einem frühen Stadium des Projekts gar nicht vorgesehen war. Hier zeigte sich der Vorteil einer zentralen Datenpflege mit dem Klassenkonzept.

    Ausgabe des Projekts als responsive WebHelp

    Verwendete Software

    In den Kursen von Frau Martin und der weitergehenden tieferen Beschäftigung mit den Oxygen-Ausgaben hat sich
    gezeigt, dass diese in puncto grafischer Gestaltung nur sehr unzureichend für unsere Projektanforderung „Herstellen
    eines Flyers und einer Broschüre“ geeignet sind. Daher haben wir uns für eine Mischvariante entschieden.

    • Zum Erstellen der Texte, der Bearbeitung des Klassenkonzept und des Sprintbacklogs dienten Texteditor, Word und Libreoffice als zuverlässige Werkzeuge.
    • Zur Pflege der Single-Source Vorgabe kam DITA / Oxygen zum Einsatz
    • Für die Verwaltungstabellen wurde Excel eingesetzt
    • Zur Gestaltung des Flyers InDesign und teilweise Photoshop zur Bildbearbeitung

    Insgesamt kann man sagen, dass es im Zusammenspiel der Programme noch einer gewissen Standardisierung bedarf,
    die unbedingt von seitens der Software kommen muss, um unnötige Fehlerquellen bei der Einpflege von Text und
    Bild zu unterbinden. Aus meiner Sicht wäre erst dann ein sinnvolles Ineinandergreifen der Designvorgaben mit dem
    Konzept des Single-sourcing erreicht.

    Hiervon betroffen ist vor allem der Übergang von DITA zu Indesign. Dies sehen wir für die Programmierer als große Herausforderung. Schließlich geht es hierbei auch um die Frage, wie man eine standardisierte Ausgabe aus einem Programm wie DITA erreicht, die nachher in einer Broschüre landen soll, die eben gerade nicht standardisiert sein
    soll. Sonst wäre ja genau ein Prinzip im Marketing verloren: Aufmerksamkeit schaffen durch Außergewöhnliches!
    Nichts desto trotz erreichten wir 3 gut nutzbare Quelldateien – Broschüre, Flyer und WebHelp mit Klassenkonzept als
    Ergebnis, die von Sahay in Zukunft weitergepflegt werden können.

    Fazit

    Gerade im letzten Sprint hat sich noch einmal gezeigt, dass es in der Fakultät hilfreiche Querverbindungen gibt, die zum Erfolg unserer Druckprodukte beigetragen haben. Bei der Auswahl der Titelseite und Gestaltung haben letzten Endes mehrere Kommilitoninnen, die Rückmeldungen von Sahay und die tollen Hinweise von Frau Sas zu einem stimmigen Gesamtergebnis geführt. Auch der Druck von Broschüre und Flyer bei Herrn Seitz ging mit einem vorangekündigten Wunschtermin sehr gut vonstatten. Daher möchte wir an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön aussprechen, an all diese hilfsbereiten Menschen.

    Bezüglich der DITA-WebHelp Erstellung geht der Dank an Frau Martin und an Frau Closs. Erstaunlich, wie schnell
    man Grundkenntnisse in XML und DITA durch geeignete Schulung erlernen kann. Sobald die Grundkenntnisse da waren, kam der Spaß dazu.

    Durch die Gruppenarbeit sind auf der einen Seite zeitintensive Gruppenbesprechungen nötig, auf der anderen Seite
    können Aufgaben verteilt werden und die Herausforderungen gemeinsam gemeistert werden. Dadurch hat man ein
    breiteres Ideen-Feld und es lassen sich größere Projekte bearbeiten, als in der Einzelarbeit.

    Es war eine Bereicherung, sich mit der Solar-Thematik auseinanderzusetzen und es ist unser aller Wunsch, dass sich Sahay Solar im Markt etablieren kann. Eine Bereicherung auch in dem Sinne, dass sich die Studenten nicht nur
    mit den technischen Inhalten beschäftigten, sondern sich auf existenzielle Bereiche wie der Wasserversorgung
    einließen. Hier wurde uns bewusst, dass sich nicht nur im technischen Bereich Entwicklungen zeigen sollten. So hat
    die Sicht auf andere Völker und andere Lebensbedingungen unserer Arbeit einen besonderen Sinn gegeben.

    Verwendete Tools und Technik

    • DITA 1.3
    • Oxygen Editor 19.0
    • Klassenkonzept
    • SCRUM
    • InDesign
    • Photoshop

    Gruppenmitglieder

    • Waldemar Krauber
    • Jochen Wagner
    • Britta Wandres

    Friedhofsglück

    Friedhofsglück

    Das Projekt „friedhofsglück“ wurde im Rahmen der Vorlesung „Content Strategy und standardisierte Informationsarchitektur mit Schwerpunkt DITA 1.3“ von Prof. Dipl.-Inf. Sissi Closs an der Hochschule Karlsruhe für Technik und Wirtschaft durchgeführt. Die Wahl für dieses Projekt hatte verschiedene Gründe: 

    • Die Zusammenarbeit mit einem kleinen Start-Up stellten wir uns agiler und weniger bürokratiegebremst vor, als mit einem großen Konzern
    • Startup Erfahrungen zu sammeln war für alle Beteiligten etwas Neues
    • Die Geschäftsidee des Startups, auf Die im Weiteren näher eingegangen wird, klang für alle spannend

    Die Zusammenarbeit mit friedhofsglück wurde initiiert und gesteuert vom G-Lab, einer Institution zur Förderung von kleinen, studentengeführten Unternehmen der HS-Karlsruhe und im Rahmen ihres Projekts Start-Up Semester als Pilotprojekt durchgeführt. Nach einer ersten Kick-Off Veranstaltung mit Vertretern von friedhofsglück und G-Lab sowie den anderen am Projekt beteiligten Studierenden sowie einem Treffen mit Prof. Closs wurde die endgültige Entscheidung getroffen, dass die Projektgruppe bei diesem Thema bleiben würde.

    Aufgabenstellung und Ziel

    Von Prof. Closs waren die Anforderungen für das Semester schon relativ klar: Die Projektgruppen sollten eine Informationsarchitektur entwickeln und daraus ein auf DITA aufbauendes Klassenkonzept ausarbeiten, das sowohl Content-Strategie-Kriterien erfüllen als auch für den Auftraggeber praktischen Nutzen über die Zeit des Projekts hinaus bieten sollen. Des Weiteren sollte das komplette Projekt im agilen SCRUM-Verfahren durchgeführt werden.

    Da sich die drei Gründer-Brüder Andreas, Matthias und Johannes Luthe des 2017 gegründeten Unternehmens friedhofsglück bisher in erster Linie auf das operative Geschäft konzentriert haben, haben sie sich zu Beginn des Start-Up-Semesters das Ziel gesetzt, im Bereich Marketing aktiver zu werden, um schließlich erste Kunden gewinnen zu können. So sollen in Kooperation mit Studierenden erste Marketingkampagnen entworfen werden und diese schließlich auch umgesetzt werden. Bereits nach dem ersten Treffen mit dem Start-Up zu Beginn des Semesters wurde in Kooperation mit dem G-Lab ein Pool an Ideen erstellt, wie die ersten Schritte im Bereich Marketing aussehen könnten. Die Arbeit für friedhofsglück ist die Entwicklung einer Content-Strategie, durch die die Konzipierung, Erstellung und Veröffentlichung der Inhalte gesteuert werden kann. Das bedeutet eine Strategie, die die Absicht verfolgt, den Umgang mit Inhalten in ein faktenbasiertes, subtiles, äußerst gründlich geplantes und ganzheitliches Content-Management umzuwandeln. Eine Möglichkeit der Implementierung einer Content-Strategie bietet die GRIP-Analyse nach Rahel Anne Bailie (vgl. Bailie, Rahel Anne (2013)). GRIP steht dabei für die Komponenten Gap-Analysis, Requirements Gathering (=Anforderungserfassung), Interpretation und Process.

    Informationsarchitektur

    Zur Informationsarchitektur zählt die sinnvolle Unterteilung und Strukturierung der Inhalte eines Informationsangebots. Im Rahmen dieses Projekts haben wir uns für eine durchdachte, adaptive und ergänzbare, gleichzeitig aber minimalistisch gehaltene Informationsarchitektur entschieden, damit diese schnell von anderen Benutzern ohne besondere Kenntnisse erlernt werden kann. Entscheidend war die Anwendung des „Single-Source-Prinzips“, welches beschreibt, dass Inhalte aus einer Quelle für unterschiedliche Zwecke verwendet werden sollen, nur ein einziges Mal erstellt werden müssen und kaum Verwaltungsaufwand benötigen. Umgesetzt haben wir dies mit der Erstellung von Inhalten gemäß unseres ausgearbeiteten Klassenkonzepts (siehe Klassenkonzept) in DITA und der Verwendung von Attributen, anhand derer es möglich war, zielgruppenspezifische Inhalte zu beschreiben und in der späteren DITA-Ausgabe zu filtern.

    Friedhofsglück
    Ausgabe der modularen Informationsarchitektur in einer responsiven WebHelp

    Tools

    Im Projekt kamen folgende Tools zum Einsatz:

    • Kursmanagementsystem „Moodle“ zur Verbreitung der Vorlesungstermine und –Inhalte sowie zur Bereitstellung des Backlogs von Prof. Closs und der Bereitstellung der Projektdateien für Prof. Closs
    • Instant-Messaging-Dienst „Slack“ zur Kommunikation zwischen friedhofsglück, dem G-Lab und den Teilnehmern des Start-Up-Semesters
    • Instant-Messaging-Dienst „WhatsApp“ zur Kommunikation innerhalb des Projektteams
    • To-Do-Listen-Applikation „Wunderlist“ zur Definition und Verteilung der Aufgaben innerhalb des Projektteams
    • Textverarbeitungsprogramm „Microsoft Word“ zum Vorbereiten der Inhalte
    • Tabellenkalkulationsprogramm „Microsoft Excel“ zur Verwaltung des Backlogs
    • XML-Editor „oXygen XML Author“ zur Erstellung und Ausgabe der Inhalte in DITA

    Fazit

    Einer der großen Vorteile des Startup-Semesters war aus unserer Sicht das interfakultäre Team. Die beiden Gründer von friedhofsglück kommen aus dem Bereich Technologie-Unternehmensführung, ein teilnehmender Student ist Informatiker, eine Studentin Wirtschaftswissenschaftlerin, unser Projektteam kommt aus Richtung der technischen Kommunikation und Mediengestaltung. Die unterschiedlichen Expertisen waren wahrscheinlich für alle Beteiligten interessant und hilfreich, um bei ihrer eigenen Arbeit bessere Ergebnisse zu erzielen. So konnte unsere Gruppe beispielsweise stark davon profitieren, dass die Wirtschaftswissenschaftlerin im Rahmen einer Hausarbeit eine detaillierte Zielgruppenanalyse durchführte und uns sehr konkrete Personae vorlegte, auf die wir unsere Kampagneninhalte ausrichten konnten.

    Ein Faktor, der sicherlich auch zu gutem Austausch untereinander geführt hat, waren die zweiwöchentlichen Treffen sowohl mit der kompletten Startup-Semester Gruppe als auch mit dem Hochschulkurs. In Bezug auf die Startup-Semester Gruppe ist es natürlich ein anderes Gefühl mit Menschen zusammen zu arbeiten, die man in regelmäßigen Abständen trifft und mit denen man sich auch mal privat austauschen kann, als nur in einem virtuellen Arbeitsraum mit abstrakten Avataren zu chatten. Alle Beteiligten meldeten sich auf Anfragen kurzfristig zurück und beteiligten sich an Diskussionen, was sonst nur schwer zu erreichen ist. In Bezug auf den Hochschulkurs ist es immer gut und wichtig zu sehen, wie die anderen Gruppen an ihren Projekten arbeiten, auf welche Probleme sie stoßen und mit welchen Hilfsmitteln sie diese lösen konnten. Insbesondere ein Livetest im Rahmen der Vorlesung gab uns wichtige Impulse für den Aufbau des Klassenkonzepts, die maßgeblich zum finalen Stand beigetragen haben.

    Die Entwicklung eines Klassenkonzepts für Marketingzwecke war für die Projektgruppe ein neues Arbeitsfeld, da sie Informationsarchitektur sonst vor allem für technische Dokumentationen oder vergleichbare Zwecke angewendet hatten. Der gegangene Weg erwies sich allerdings als erfolgreich, die Kampagnen konnten durch DITA gut strukturiert und standardisiert werden, sogar die kanalspezifische Ausgabe konnte wie gewünscht realisiert werden. Insbesondere für text-basierte Marketingkampagnen ist die Nutzung eines Content-Strategie-Systems zu empfehlen.

    Einer der Gründe für die Wahl des beschriebenen Projekts war, dass die Mitglieder der Projektgruppe Lust hatten, bei einem Start-Up mitzuarbeiten und zu sehen, wie sich die Arbeitsweise von der in großen Unternehmen oder Institutionen unterscheidet. Die Erwartungen konnten erfüllt werden und interessante Lehren gezogen werden. Die Arbeitsweise war den Vorstellungen entsprechend sehr agil und ergebnisorientiert, wir mussten uns weder an Compliance- noch an Corporate Design Richtlinien halten. Während der Projektphase standen mehrere Bewerbungen der Firma um Fördergelder und Gründungswettbewerbe an, was uns ermöglichte, einen Einblick in diese nervenaufreibende Tätigkeit zu gewinnen. Man steckt hier unter Umständen sehr viel Arbeit in eine Bewerbung, die dann aufgrund von Kleinigkeiten abgelehnt oder zugelassen werden kann.

    Ein weiterer positiv hervorzuhebender Punkt war die Unterstützung des gesamten Projektes durch das G-Lab. Bei jedem Gruppentreffen war mindestens ein Vertreter vom G-Lab anwesend und unterstütze bei Gruppensteuerungs- und Feedbackprozessen. Jedem Teilnehmer des Startup-Semesters wurde eine Lizenz für einen MOOC-Kurs zum Thema Entrepreneurship und Unternehmensgründung zur Verfügung gestellt und es wurde mehrfach angeboten, zu anderen Themen Onlinekurse zu erwerben.

    Verwendete Tools und Technik

    • DITA 1.3
    • Oxygen Editor 19.0
    • Klassenkonzept
    • Slack, WhatsApp, Wunderlist
    • SCRUM

    Verwendete Literatur

    Bailie, Rahel Anne (2013), In Intercom: The magazine of the society for technical Communication, Volume 60, A methodolgy for Content Strategy, S. 12

    Gruppenmitglieder

    • Dominik Müller
    • Roman Verspohl
    • Christian Wehle

    Familienplanung und Verhütungsmethoden für Frauen in Kenia

    Hintergrund

    Nicht überall auf der Welt kann so offen uber Sexualität und Verhütung gesprochen werden wie in Deutschland.
    In vielen Ländern Afrikas sind diese Themen aus religiösen, kulturellen oder sozialen Gründen tabu. Aus diesem Grund besitzen die Frauen vor Ort nur spärliche oder übrhaupt keine Kenntnisse über Verhütung und die vielfältigen Möglichkeiten. Trotzdem sollten Frauen auch hier das Recht haben, selbst entscheiden zu können, ob und wann sie schwanger werden möchten.

    Daher gilt es, sich für junge, hilfsbedürftige Frauen in Kenia einzusetzen, die aufgrund früher Schwangerschaften, fehlender Schulbildung und weiterer Ursachen kein selbstbestimmtes Leben führen können. Aus diesem Grund besteht seit vielen Jahren Kontakt zwischen der Hochschule Karlsruhe und Mitgliedern der community-basierten Organisation Uwezo Development Initiative (UDI) in Kenia. Im Rahmen des Projekts „Empowering Young Women and Girls“ führt die Organisation Workshops und Projekte für 200 junge Frauen im Raum Kilifi durch, die ihnen dabei helfen, sich ein besseres Leben aufzubauen.

    Aufgabe

    Ziel der Projektarbeit im Rahmen der Masterveranstaltung "Content Strategy und Informationsarchitektur mit Schwerpunkt DITA 1.3" ist die Sammlung und Bereitstellung von Informationen zum Thema Familienplanung und
    Verhütungsmethoden für Frauen in Kenia, um ihr Wissen in diesem Bereich zu vertiefen. Die Informationen müssen hierbei an die verschiedenen Zielgruppen angepasst werden, damit die richtigen Informationen in der korrekten Art und Weise bei den Menschen ankommen.

    Genutzt wird hierfür eine topic-basierte Informationsarchitektur für den Inhalt, die das Potenzial einer solchen
    sinnvoll nutzt und demonstriert. Entsprechend dieser Informationsarchitektur sollen die Inhalte dann in DITA implementiert werden.

    Die Projektgruppe hat sich für diese Aufgabe entschieden, da sie einen starken praktischen Bezug besitzt, da das
    Projekt vor Ort, in Kilifi, weiter fortgeführt, vertieft und verbessert werden kann. Ebenfalls bietet das Projekt
    durch die Zusammenarbeit in einem interkulturellen Team (durch die Zusammenarbeit mit einem kenianischen
    Austauschstudenten, sowie dem ständigen Kontakt nach Kenia) auch in sozialer Hinsicht einen großen Mehrwert.

    Projektdurchführung

    Das Family-Planning-Projekt wurde nach der Scrum-Methode bearbeitet. Dabei handelt es sich um ein agiles
    Vorgehensmodell, bei dem in bestimmten Zeitabständen Zwischenergebnisse präsentiert werden. Diese ermöglichen eine effiziente Arbeitsweise und schnelle Ergebnisse. Präsentiert wurden diese Zwischenergebnisse in regelmäßigen Terminen alle zwei Wochen in Form von kurzen Sprints, die die wesentlichen Ergebnisse der letzten Zeit präsentieren sollten.

    Jedes Scrum-Projekt kennt drei verschiedene Rollen, die gemeinsam das Scrum-Team bilden. Product Owner des gesamten Projektes war Frau Professor Closs, Scrum-Master war Belinda Oechsler. Die restlichen Gruppenmitglieder bildeten das Entwicklungsteam.

    Alle Arbeitsschritte des Scrum-Teams wurden in einem sogenannten Backlog festgehalten. Dieses beinhaltet neben der Aufgabenstellung auch die jeweiligen Zuständigkeiten und Fristen, in denen die Aufgaben erledigt werden müssen. Die Arbeit mit einem Backlog fördert die Transparenz der Arbeitseinteilung und somit auch das schnelle Erreichen von Ergebnissen.

    Für eine bessere Übersichtlichkeit der vielen zu erstellenden Topics wurde zusätzlich mit einer Topic-Excel-Liste gearbeitet. Hier wurden die genauen Dateinamen, Topictypen, Zuständigkeiten und Status festgehalten, damit jeder zu jedem Zeitpunkt über sämtliche Topics und deren spezielle Ansprechpartner Bescheid wusste.

    Die Bearbeitung des Projektes wurde mit verschiedenen Tools durchgeführt. So wurden die DITA-Topics in Oxygen erstellt und über einen geteilten Ordner in Google Drive allen Gruppenmitgliedern zur Verfügung gestellt. Hier wurden auch sämtliche Word- und Excel-Dateien erstellt und bearbeitet. Die Arbeit mit Google Drive erleichterte uns die Arbeit sehr, da hier jedes Gruppenmitglied zum einen über genügend Speicherplatz verfügte und zum anderen auch parallel an Dateien gearbeitet werden konnte.

    Die Kommunikation im Team fand außerhalb der Hochschule hauptsächlich über WhatsApp und teilweise per E-Mail statt. Zusätzlich fand wöchentlich ein fixer Termin zur Vorbereitung des nächsten Sprints statt. Meist trafen
    wir uns aber auch öfter, um verschiedene Dinge zu besprechen oder uns über neue Informationen und Erkenntnisse auszutauschen. Auch die regelmäßigen Termine bei Frau Professor Closs erwiesen sich als sehr hilfreich.

    Als Quellen nutzten wir neben diversen Internetquellen auch die Ergebnisse der Umfrage der Pwani-Universität
    und Informationen, die wir über Timothy Musa von Rukya Swaleh oder Edith Miano erhielten. So gelangten wir
    beispielsweise über Rukya Swaleh von einer kenianischen Ärztin vor Ort an Bilder von den Verhütungsmitteln, durch die wir erst in Erfahrung brachten, dass vor Ort auch Medikamente, die in Deutschland produziert werden, verteilt werden. Die meisten unserer Informationen zu den einzelnen Verhütungsmitteln entnahmen wir einer amerikanischen Website zum Thema Familienplanung, die Timothy Musa uns empfohlen hatte. Insgesamt empfanden wir die Bearbeitung des Projektes nach der Scrum-Methode als sehr hilfreich und effizient, da wir wöchentlich Fortschritte verzeichnen konnten. Durch die regelmäßigen Sprints konnten Aufschiebungen vermieden und eine konstante Arbeit am Projekt garantiert werden. Auch den Austausch mit anderen Gruppen während der Sprints empfanden wir als sehr hilfreich, da hier teilweise neue und gute Erkenntnisse und Sichtweisen gewonnen werden konnten. Die Arbeit mit Timothy gab uns immer wieder andere interessante, kulturbedingte Sichtweisen auf unser Thema, was das gesamte Projekt sehr bereicherte. Obwohl vor allem die vorwiegend auf Englisch stattfindende Kommunikation und die unterschiedliche Herangehensweise an Projekte manchmal etwas schwierig waren, verhalf es uns im Endeffekt zu besseren Ergebnissen.

    Zielgruppen

    Die Inhalte wurden für verschiedene Zielgruppen gemäß ihren unterschiedlichen Anforderungen in verschiedenen
    Sprachen generiert:

    • Informationen auf Deutsch für Studierende der Hochschule Karlsruhe bzw. einige Mitglieder von WEIKE e.V.
    • Detaillierte Informationen auf Englisch für die Trainer vor Ort
    • Grundlegende Informationen in simplem Englisch und Swahili für die Frauen und Männer in Kenia

    Die Inhalte unterscheiden sich je nach Bildungsgrad der Zielgruppen in ihrer Genauigkeit und der Menge an
    zusätzlichen Informationen, damit jede nur die Informationen erhält, die für sie relevant und verständlich ist. Die
    Trainer benötigen genauere Informationen zu den einzelnen Verhütungsmethoden, damit sie während den Treffen mit den Frauen auf mögliche Fragen vorbereitet sind und diese bestmöglich beantworten können.

    Während der gesamten Zeit haben wir uns insbesondere Gedanken über die Art und Weise der Aufbereitung der
    Inhalte für die Frauen vor Ort gemacht, um ihnen dieses sensible Thema so genau und trotzdem so angemessen wie möglich vermitteln zu können. Vor allem über die möglichen Inhalte haben wir uns viele Gedanken gemacht, da wir zu Beginn dachten, dass unsere Aufgabe eher in eine belehrende Richtung führen sollte, die den Frauen Anweisungen und Richtlinien vorgeben sollten. Dies erschien uns allerdings bei diesem sensiblen Thema zu radikal und auch nicht wirkungsvoll, weswegen wir uns dann dazu entschieden, lediglich Fakten und wertfreie und reine Informationen bereitzustellen.

    Um die Zielgruppen ideal ansprechen zu können, werden manche Inhalte nur für Frauen generiert, andere aber für Frauen und ihre Männer. Die Informationen, die für die Männer aus kulturellen Gründen ungeeignet sind, sind
    beispielsweise diejenigen, die sich mit den weiblichen Geschlechtsorganen befassen oder Bilder hiervon beinhalten.

    Schwierige Wörter und Begriffe, wie beispielsweise die Krankheiten, die mögliche Nebenwirkungen sein können,
    werden in eigenen Glossareinträgen genauer erklärt. Diese werden dann als Glossar an das Ende der PDF oder als extra Reiter in der Web-Version angehängt.

    Um die Sprachbarriere zu umgehen, haben wir in der englischen Version für Frauen und Männer das Simplified
    English eingesetzt. Hierbei werden Sachverhalte in so einfachem (simplen) Englisch wie nur möglich erklärt, was
    dazu führt, dass der reine Text für diese Zielgruppe sehr knapp ausfällt. Um trotzdem genügend Informationen
    transportieren zu können, haben wir uns für die Einbindung kleiner Bilder, Symbole und Icons entschieden, die
    den geschriebenen Text ergänzen bzw. in einigen Fällen sogar ganz ersetzen können (bspw. bei der Auflistung der Nebenwirkungen). Zudem eignen sich Bilder aufgrund der hohen Analphabetenrate in Kenia besonders gut.

    Der Einsatz einer kurzen und prägnanten Sprache wurde auch in der Swahili-Version angewendet, die vom Aufbau der englischen Version für Frauen und Männer gleicht. Da Frauen und Männer in manchen Dörfern besser Englisch als Swahili verstehen werden beide Sprachvarianten für diese Zielgruppe benötigt. Die Version in Swahili liegt momentan nur Auszugsweise für eine Verhütungsmethode vor. Dies soll in der Zukunft aber noch erweitert werden.

    Ansicht der HTML-Ausgabe für die Zielgruppen Frauen und Männer

    Informationsarchitektur

    Das oberste Ziel unserer Informationsarchitektur ist es, Redundanzen durch Single-Sourcing so weit wie möglich zu vermeiden und durch Audience-Filter sowie Sprachversionen verschiedene, möglichst gut an unsere Zielgruppen angepassten Ausgaben generieren zu können. Gleichzeitig war uns jedoch auch wichtig, den Pflegeaufwand auf der Entwicklungsseite so gering wie möglich zu halten, das heißt möglichst wenige komplizierte Strukturen einzubinden. Dabei wollten wir zum einen die Einfachheit auf der Erstellungs- und auf der Pflegeseite gewährleisten. Gleichzeitig sollte aber auch die Konsistenz für die Nutzerseite möglichst hoch sein. So mussten wir beispielsweise beim Einbinden von Sicherheitshinweisen aus einem Sammeltopic heraus zwischen der in der Erstellung leichten, aber Pflege aufwändigen conref-Methode und der in der Erstellung aufwändigeren, aber in der Pflege einfacheren conkeyref-Methode abwägen. Schlussendlich entschieden wir uns in dem Fall für die conkeyref-Methode. Zwar bringt diese einen höheren Schulungsaufwand für zukünftige Entwickler der Informationsarchitektur mit sich, dafür entspricht die Methode mehr unserem Single-Sourcing-Grundsatz und zeichnet sich, durch indirekte Adressierung, durch einen deutlichen effizienteren Pflegeaufwand aus. Eine perfekte Lösung gab es oft nicht, meist mussten Kompromisse geschlossen werden.

    Die Visualisierung stellt den Aufbau und die Verknüpfungen unserer Informationsarchitektur dar.

    Des weiteren wurden für zukünftige Anwender vier Schritt-für-Schritt Anleitungen für die folgenden Tätigkeiten
    erstellt:

    • Neue Verhütungsmethode: Wie man alle benötigten Topics und Maps für eine Verhütungsmethode erstellt und mit der Gesamtausgabe verknüpft
    • Neuer Warnhinweis: Wie man einen neuen Warnhinweis im Sammeltopic erstellt und wie man ihn in ein Topic referenziert
    • Neuer Glossareintrag: Was bei Erstellung eines neuen Glossareintrags zu beachten ist (Glossar-Map und Keymap) und wie man Fachbegriffe mit einem Glossareintrag verlinkt
    • Ausgabe erstellen: Was bei der Erstellung einer Ausgabe zu beachten ist

    Mit diesen Anleitungen sollten die meisten Nutzer ohne zusätzliche Schulungen in der Lage sein, an der
    Informationsarchitektur weiter zu arbeiten. Um auch sprachlich konsistente Inhalte zu garantieren und die
    Vorgaben der Informationsarchitektur für neue Nutzer verständlich zu machen wurden des weiteren ein
    Redaktionsleitfaden und ein Übersichtsdokument zur Informationsarchitektur
    erstellt.

    Fazit

    Als äußerst hilfreich hat sich die Scrum-Methode erwiesen. Das Festlegen eines Scrum-Masters, welcher im
    regelmäßigen Kontakt mit den Projektverantwortlichen steht, trug zu einem reibungslosen Projektablauf bei. Die
    zweiwöchig stattfindenden Sprints motivierten uns dazu, regelmäßig an dem Projekt zu arbeiten. Das Feedback, das aus diesen Sprints hervorging, half uns, unser Projekt in einem laufenden Prozess zu verbessern. Durch das Backlog wusste jeder der Teilnehmer zu jedem Zeitpunkt Bescheid, welche Aufgaben anstanden und wer die Verantwortung dafür trug. Trotzdem halfen uns wöchentliche Treffen zu einem fixen Termin, wichtige Einzelheiten persönlich zu regeln. Da unabhängig von diesen wöchentlichen Treffen jedes Projektmitglied alleine oder von zuhause an dem Projekt arbeitete, organisierten wir unsere Dateien per File-Sharing in einem Google-Drive-Ordner. Dies ermöglichte uns, gleichzeitig auf Dateien zuzugreifen sowie eine zusätzliche Datensicherung. Auch in Bezug auf die Projektkommunikation erwies sich eine eigens dafür erstellte WhatsApp-Gruppe für schnelle Absprachen als hilfreich. Als ebenso lehrreich hat sich das Arbeiten mit DITA und dem XML-Editor Oxygen erwiesen, welche uns dabei halfen, unsere Informationen nachhaltig und effektiv nutzbar aufzubereiten.

    Die Arbeit an einem interkulturellen Projekt sowie in einem interkulturellen Team barg sowohl positive Erfahrungen als auch eine Herausforderung. Wir arbeiteten alle erstmalig in einem Projekt auf Englisch. Dadurch ergaben sich teils Verständnisprobleme, welche aber im Nachhinein ausgeräumt werden konnten. Auf technischer Seite bestanden bei uns anfangs große Probleme in der Verlinkung via conkeyref. Da wir Inhalte in mehreren Topics des Öfteren wiederverwenden, bot sich eine Verlinkung mit dem conkeyref-Element an, jedoch dauerte es einige Wochen, bis uns dies im Output ohne Fehlermeldungen gelang. Zukünftige Nutzer dürften bei richtiger Anwendung diesem Problem nicht mehr begegnen. Zu Beginn des Projekts bestanden Unklarheiten bezüglich unserer Schwerpunktsetzung. Wie im Projektablauf vorher bereits beschrieben, brauchte es Gespräche mit kenianischen Informanten, Ärzten vor Ort sowie eine umfassende Internetrecherche, bevor wir unseren endgültigen Fokus setzen konnten. Damit einhergehend stellte für uns die größte Herausforderung der Umgang mit einem sensiblen und heiklen Thema wie “Aufklärung und Verhütung” dar. Ergänzend dazu lässt sich auch der “Culture Clash” als große Herausforderung unseres Projekts sehen. Ebenso fiel es uns schwer, eine zielgruppengerechte Ansprache zu ermöglichen, da uns die Sprachkenntnisse in Suaheli fehlten. Aus diesem Grund ist die Arbeit in einem multikulturellen Team durchaus zu empfehlen, um einen tieferen Einblick in gesellschaftliche und religiöse Strukturen vor Ort zu erlangen, sowie um eventuelle Sprachbarrieren zu überwinden.

    Alles in allem lässt sich sagen, dass wir durch die Arbeit am Projekt Family Planning zahlreiche positive Erfahrungen sammeln konnten und unsere Herausforderungen und Schwierigkeiten zukünftigen Projektmitarbeitern bloß eine Hilfestellung sein können.

    Ausblick

    Um die optimale Fortführung zu gewährleisten, erstellten wir eine themenbasierte Informationsarchitektur gemäß der Klassenkonzepttechnik, um Informationen zu den Themen Verhütung und Aufklärung nachhaltig für Frauen und Männer in Kenia aufzubereiten. Das Ergebnis unserer Projektarbeit ist ein mehrsprachiges Informationsprodukt, aus dem sich unterschiedliche Varianten für verschiedene Zielgruppen generieren lassen. Diese Dokumentation soll nicht nur einen Einblick in die Projektarbeit geben, sondern auch dafür sorgen, dass mögliche Schwierigkeiten, die wir erlebten, in Zukunft vermieden werden können. Ebenso stellt eine ausführliche Dokumentation unserer Informationsarchitektur die Grundlage für das effektive Arbeiten mit dieser dar und gibt einen Ausblick, wie diese im weiteren Verlauf fortgeführt werden kann. Um unsere Dokumentation optimal für neue Nutzer anzubieten, erstellten wir diese im XML-Editor Oxygen in Form verschiedener concept-Topics, die in einzelnen Maps entsprechend unseres Inhaltsverzeichnisses gebündelt wurden. Die Ausgabe aus einer Gesamt-Map heraus erfolgt sowohl analog als PDF, als auch digital entweder in Form einer Website oder eingebettet in die Lernplattform Karlifi. Die PDF-Ausgabe kann hierbei günstig und in gewünschter Auflage gedruckt und an zukünftige Projektmitarbeiter ausgegeben werden. Die digitale Bereitstellung bietet dabei die Vorteile der Flexibilität und Aktualität, da somit zukünftige Änderungen oder Erweiterungen an der Informationsarchitektur besser und schneller eingepflegt werden können. Zudem kann die Dokumentation somit auch über mobile Endgeräte abgerufen werden.

    Damit neue Ersteller von Inhalten unsere Informationsarchitektur kennenlernen können, erstellten wir im Rahmen dieser Dokumentation eine umfassende Beschreibung dieser. Dabei gehen wir auf unser Klassenkonzept, die topic-orientierte Strukturierung, Möglichkeiten der Verlinkung sowie weitere verwendete DITA-Features ein. Im Rahmen des Master-Kurses wurde ein erster Test der Informationsarchitektur in einem zeitlichen Umfang von 20 Minuten durchgeführt, welcher sich als positiv erwies. Daraus lässt sich allerdings keine Aussage darüber treffen, wie lange neue Nutzer bräuchten, um unsere Informationsarchitektur kennenzulernen. Die Masterstudierenden besaßen bereits Vorkenntnisse und bearbeiteten lediglich einen kleinen Ausschnitt der Informationsarchitektur. Neue Nutzer benötigen höchstwahrscheinlich länger, abhängig von ihren vorherigen Erfahrungen. Um diese fehlenden Erfahrungen abzufangen, wurden von uns Anleitungen für alle regulär benötigten Tätigkeiten erstellt. Dabei wird den Benutzern Schritt-für-Schritt erklärt, wie sie beispielsweise eine neue Verhütungsmethode oder einen neuen Glossareintrag anlegen können. Hilfreich dürften dabei außerdem die von uns kreierten Templates sowie die ausführliche Dokumentation unserer Informationsarchitektur sein. Durch die Übersetzung ins Englische ermöglichen wir zudem eine internationale Zusammenarbeit.

    Von September bis Dezember 2018 werden zwei Teilnehmerinnen unserer Gruppe nach Kenia reisen, um an dem Projekt weiterzuarbeiten. Dazu ist es zum einen notwendig, zukünftige Projektmitarbeiter in die Informationsarchitektur einzuarbeiten, damit diese selbstständig weitere Inhalte erstellen können. Zum anderen müssen die Inhalte an die Frauen, Männer und Trainer vor Ort in Kenia herangetragen, erprobt und gegebenenfalls korrigiert werden. Im Zuge dessen wird eine stärkere Fokussierung auf die Übersetzung in Swahili oder weitere lokale Stammessprachen von Nöten sein.

    Verwendete Tools und Technik

    • DITA 1.3
    • Oxygen Editor 19.0
    • Klassenkonzept
    • XML
    • SCRUM

    Gruppenmitglieder

    • Natalie Bührmann
    • Jennifer Hoffstätter
    • Fabienne Lange
    • Timothy Musa
    • Belinda Oechsler

    Topic-orientierter Aufbau der Stihl Service Communication

    Ausgangslage

    Stihl stellt dem Service-Personal in den Vertragswerkstätten das sogenannte SSC – Stihl Service
    Communication zur Verfügung. Darin können alle Maschinen mit einer Auflistung aller Bauteile und einer
    Explosionszeichnung eingesehen werden. Außerdem kann auf weitere Informationen wie bspw. Technischen
    Informationen zugegriffen werden.

    Die Technischen Informationen umfassen vornehmlich Änderungsbeschreibungen zu sich ändernden Bauteilen
    bzw. Bauteilgruppen, die der Service-Mitarbeiter für die Bestellung der Bauteile benötigt. Der Werkstattprozess
    sieht vor, dass der Service-Mitarbeiter nach der Fehlerdiagnose an der Maschine und der Identifizierung
    des Bauteils, das nachbestellt werden muss, im SSC nach dem für die Reparatur benötigten Bauteil sucht.
    Dabei können im SSC mehrere Bauteile angezeigt werden, die aufgrund technischer Weiterentwicklungen
    verschiedene Einschränkungen für die Verwendung haben. Bisherige Bauteile, die ab einer bestimmten
    Maschinennummer durch neue ersetzt werden, sind in eben diesen Technischen Informationen erklärt, die im
    SSC jedoch nur als PDF-Dokument aufgerufen werden können.

    Die Informationsbeschaffung ist für den Service-Mitarbeiter dementsprechend nicht zufriedenstellend. Es
    verschlingt nicht nur Zeit, die PDF herunterzuladen und zu öffnen, sondern verursacht auch einen kognitiven
    Aufwand, im PDF die gewünschten Informationen zu finden, zu filtern und zu verstehen. Der Service-Mitarbeiter
    möchte keine Dokumente lesen, sondern bauteilrelevante Informationen im Kontext eines Bestell- oder
    Reparaturvorgangs erhalten. Dabei benötigt er Antworten auf folgende Fragen:

    • Warum wurde das Bauteil geändert?
    • Ist das alte Bauteil noch lieferbar?
    • Ist das neue Bauteil für die vorliegende Maschine verwendbar?
    • Ist die Verwendung des Bauteils von weiteren Bauteilen abhängig?
    • Wenn eine Reparatur notwendig ist, muss dann eine geänderte Reparaturanleitung beachtet werden?
    PDF „Technische Information“ im SSC auffinden und herunterladen
    Aufwendige Informationssuche im PDF „Technische Information“

    Zielsetzung

    Die dokument- bzw. buchorientierte Erstellung von Informationen, wie sie bei Stihl bisher im CMS
    TIM vornehmlich für die Gebrauchsanleitungen durchgeführt wurde, stößt in der Umsetzung von
    Änderungsbeschreibungen an ihre Grenzen. Die Forderung, granulare und in sich abgeschlossene
    Informationseinheiten im SSC direkt mit einem Bauteil verknüpfen zu können, führt also zu einem
    Paradigmenwechsel in der Informationserstellung – weg von der Buch-Struktur und hin zur modularen Topic-
    Struktur.

    Die konkrete Zielsetzung des Projekts ist demnach, eine inhaltliche und strukturelle Dokumentanalyse des
    buchorientierten Informationsprodukts „Änderungsbeschreibung“ durchzuführen, um die Inhalte in topicorientierte
    Informationsstrukturen transformieren und in das Online-Service-Portal SSC einbinden zu können.
    Gleichzeitig muss auf Wunsch von Stihl die Ausgabe einer „klassischen“ Technischen Information (also
    der Zusammenstellung mehrerer Änderungsbeschreibungen, die eine Maschine betreffen) weiterhin als PDF
    möglich sein.

    Diese Zielformulierung wurde im Verlauf des Projekts mit dem Wunsch erweitert, den Erstellungsprozess für
    Inhalte der Änderungsbeschreibung zusätzlich auch mit der bestehenden Redaktionsumgebung zu testen,
    um Stihl schlussendlich einen Entscheidungsbericht vorlegen zu können, der beide Umsetzungswege (DITAbasiert
    im Dateisystem & CMS-basiert mit TIM) miteinander vergleicht und schlüssig argumentierend eine
    Empfehlung für den zukünftigen redaktionellen Erstellungsprozess gibt.

    Analyse

    Aufgrund der sprachlichen und strukturellen Mängel im Ausgangsmaterial wird zum einen das
    Informationsbedürfnis des Nutzers nicht ausreichend befriedigt, da für ihn kein selektiver Zugriff auf die in
    seinem Nutzungskontext benötigten Informationen möglich ist. Dadurch kommt es in der Praxis auch zu dem
    Fall, dass Bauteile „auf gut Glück“ bestellt werden, ohne in dem Moment zu wissen, ob es tatsächlich auch
    das Richtige ist. Das unzureichende Informationsangebot führt somit auch zu ineffizienten und aufwändigen
    Betriebsabläufen zwischen den Vertragswerkstätten und Stihl. Zum anderen erhöhen die Inkonsistenzen im
    Erstellungsprozess den Zeitaufwand auf Erstellungsseite.

    Für die Behebung der identifizierten Mängel sollen demnach im Konzept und der Umsetzung Antworten auf
    folgende Fragen gefunden werden:

    • Welche Informationen braucht der Nutzer des SSC wirklich? (Nutzungsseite)
    • Wie kann man die vom Nutzer geforderten und benötigten Informationen am effizientesten erstellen?
      (Erstellungsseite)
    • Wie würde man das (technisch) umsetzen? (Erstellungsseite)

    Konzeption

    Grundlegende Informationsarchitektur

    In der Zielsetzung des Projekts ist ausdrücklich definiert, die in einer Änderungsbeschreibung enthaltenen
    Inhalte topic-orientiert zu strukturieren. Das bedeutet also, dass die Inhalte modular und informationstypisiert
    in Bausteinen (engl. topics), die in sich abgeschlossen und kontextunabhängig sind, erfasst werden müssen.
    Unsere neu konzipierte Informationsarchitektur berücksichtigt dabei folgende wichtigen Anforderungen:

    • Ausreichend granulare Inhaltserfassung und -verwaltung. Die Topic-Orientierung hat für Stihl vor allem den
      Vorteil, Inhalte wesentlich granularer erfassen und verwalten zu können. Das macht die Inhalte änderungsund
      pflegeeffizient und trägt zu einer standardisierten Inhaltserstellung bei.
    • Schnelle und selektive Zugriffsmöglichkeit auf benötigte Informationen für den Nutzer.
      Ausreichend „kleine“ Topics tragen zu einer effizienten, unkomplizierten und selektiven Aufnahme
      relevanter Informationen bei. Der Nutzer spart so Zeit und wird kognitiv weniger belastet. Die
      Informationsbereitstellung funktioniert nach unserem Konzept für das SSC nach dem Prinzip progressive
      disclosure, also der schrittweisen Präsentation von genau den Informationen, die der Nutzer im
      entsprechenden Kontext auch wirklich benötigt.
    • Auslagerung von Inhalten in Metadaten, die den Erstellungsprozess (in der gegebenen
      Systemlandschaft) effizienter machen. Stihl verfügt durch die bisherigen Redaktionsprozesse im CMS und
      in SAP bereits über eine Vielzahl an Metadaten. Die Änderungsbeschreibungen enthalten Informationen, die
      normal als Inhalte eingebunden und angezeigt werden können, aber auch Informationen (z. B. Lieferbarkeit),
      die in Metadaten ausgelagert werden und automatisiert die Ausgabe von standardisierten Texten auslösen
      können.
    • Unterstützung der Technischen Redakteure im Informationsbeschaffungs- und
      Inhaltserstellungsprozess. Bisher wurde seitens der Technischen Redakteure der
      Informationsbeschaffungsprozess moniert, der sich als langwierig und zeitraubend entpuppt. Unser
      Vorschlag würde dem Abhilfe schaffen, indem der Quelle der Informationen für eine Änderungsbeschreibung
      (dem Änderungsmanager) ein Formular zur Verfügung gestellt wird, das vereinzelte Freitextfelder, aber auch
      Auswahlmenüs enthält. Damit kann er die notwendigen Informationen einfach, schnell und standardisiert
      erfassen und dem Redakteur zur Verfügung stellen, der die Inhalte wiederum direkt als XML ausleiten kann.
    Informationsarten

    In der Analyse des Ausgangsmaterials wurden folgende Informationsarten identifiziert:

    • Änderungserklärung
    • Änderungsabbildung
    • Verwendbarkeit
    • Reparaturhinweis (d.h. liegt eine geänderte Reparaturanleitung vor?)
    • Lieferbarkeit

    Diese Informationsarten sind in einem sogenannten Klassenkonzept definiert. Für jede Informationsart sind
    dort Angaben zu den jeweiligen enthaltenen Informationen, deren Darstellung und sinnvolle Abbildung mit
    dem Informationsmodell DITA festgehalten. Angereichert um diese Kriterien spricht man deshalb nicht
    mehr von Informationsarten, sondern von Informationsklassen, in denen zu erstellende Inhalte für ein
    Informationsprodukt eingeordnet werden können.

    Die Erstellung des Klassenkonzepts erfolgt mit der Klassenkonzept-Technik - eine von Closs entworfene
    dynamische Methode zur Modellierung und Standardisierung von topic-orientierten Informationsgebilden auf
    der Basis von Klassen. Diese praxisnahe Methode zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass das entworfene
    Klassenkonzept kein starre Vorgabe ist, sondern vielmehr flexibel und bedarfsgerecht weiterentwickelt und
    an die individuellen Voraussetzungen und Anforderungen angepasst werden kann und soll. (vgl. Closs 2008:80ff) Trotz dieser Flexibilität schafft das für die Erstellung von Änderungsbeschreibungen konzipierte
    Klassenkonzept also eine standardisierte Leitlinie, die konsistente Redaktionsprozesse fördern soll.

    Die oben aufgeführten Informationsarten entsprechen dabei den maximal möglichen Informationen, die in
    einer Änderungsbeschreibung enthalten sein können. Da es sich aber bei Lieferbarkeit oder Reparaturhinweis
    anbietet, den Inhalt nicht direkt als Topic zu erfassen, sondern als Metadatum auszulagern, sind entsprechend
    nur drei der fünf Informationsarten auch als Informationsklassen im Klassenkonzept definiert. Die beiden
    anderen werden im parallel konzipierten Metadatenkonzept festgehalten, das um weitere klassifizierende
    Metadaten angereichert wurde, die die Identifikation des Bauteils sowie der zugehörigen Maschine, für die
    eine Änderungsbeschreibung gültig ist, ermöglichen.

    Lösung

    Basierend auf der Kombination aus Analyseergebnissen und Neukonzeption der Informationsarchitektur haben
    wir die identifizierten Probleme wie folgt behoben:

    • Im Allgemeinen wurde das Textuelle in einer Änderungsbeschreibung auf die Änderungserklärung reduziert.
      Diese ist für (nahezu) jede Änderung eines Bauteils einzigartig und kann deshalb nicht vereinheitlicht
      werden.
    • Für die Legende einer Änderungsabbildung wird die Legende statt mit „links“ und „rechts“ oder „oben“
      und „unten“ mit „A“ und „B“ beschriftet. Das ist wesentlich universeller, ohne an Verständlichkeit zu
      verlieren. Eine eventuelle Be-Igelung von Bauteilen in der Grafik selbst könnte dann wiederum mit Zahlen
      vorgenommen werden. Dadurch muss nur noch der eigentliche Legendentext verfasst und übersetzt
      werden.
    • Die Angaben zur Informationsklasse „Lieferbarkeit“ werden als Metadatum ausgelagert, sodass auf Basis
      des Metadatenwerts (Ja | Nein | Bis zum Aufbrauchen der Lieferbestände) entweder die entsprechenden
      Sätze generiert werden, wenn die Änderungsbeschreibung nach wie vor als PDF ausgegeben wird oder aber
      das entsprechende Symbol in einer neuen Spalte im SSC angezeigt wird.
    • Die Angaben zur Verwendbarkeit, die vorher ebenfalls in Fließtextform vorlagen, werden für eine
      übersichtliche und schnelle Erfassung in eine Tabelle ausgelagert. Dort kann die Verwendbarkeit von
      bisherigem und neuem Bauteil mit seinen eventuellen Abhängigkeiten von der Verwendung mit anderen
      Bauteilen oder Baugruppen je nach Gültigkeit für eine Maschinennummer eingesehen werden.
    • Auch der Reparaturhinweis wird in seiner textuellen Form aufgelöst und als Metadatum ausgelagert. Da
      Stihl zukünftig geänderte Reparaturanleitungen von den Änderungsbeschreibungen trennen möchte, erhält
      das Metadatum „Reparaturhinweis“ die neue Aussage: „Gibt es eine geänderte Reparaturanleitung?“.
      Wenn dies der Fall ist, wird auf die entsprechende Anleitung verlinkt. Auch hier könnte ähnlich der Angaben
      zur Lieferbarkeit eine neue Spalte im SSC integriert und mit Symbolen gearbeitet werden. Wenn die
      Änderungsbeschreibung nach wie vor als PDF ausgegeben wird, muss für diese Information auf ein externes
      Dokument verwiesen werden.
    Neue Ansicht des SSC nach Einführung der Informationsarchitektur

    Umsetzung

    Das vorgeschlagene topic-orientierte Erstellungskonzept wurde mit DITA und in einem TIM-Standard-Client
    beispielhaft umgesetzt. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse konnten so argumentativ als Vor- oder Nachteile
    in den Entscheidungsbericht einfließen.

    Unterstützung der Technischen Redakteure in der Informationsbeschaffung

    Im Austausch mit Stihl und insbesondere mit einem der Technischen Redakteure wurde uns geschildert,
    wie aufwändig doch der Informationsbeschaffungsprozess für die Erstellung einer Änderungsbeschreibung
    sei. Mündlich übermittelte Informationen per Telefon, E-Mail-Korrespondenzen oder aber eigenes Fachwissen
    sind die Wissensquellen - ein nicht standardisierter Prozess, der dadurch wenig zu einer standardisierten
    Inhaltserstellung beiträgt.

    Deshalb wird als eine gebräuchliche und praktikable Möglichkeit die Nutzung eines Formulars vorgeschlagen,
    das dem Änderungsmanager zur Verfügung gestellt wird. Dieser verfügt über einen Großteil des Wissens für
    die inhaltliche Befüllung der Änderungsbeschreibung, hat mit regelbasiertem Schreiben oder XML-basierter
    Inhaltserfassung in einem CMS jedoch nichts am Hut.

    Ein Formular ist somit das Bindeglied zwischen Änderungsmanager und Technischem Redakteur, indem
    es beide Parteien gleichermaßen in ihren jeweiligen Arbeitsprozessen unterstützt. Das Formular sollte
    dafür in seiner WYSIWYG-Ansicht so aufgebaut sein, dass es aus so wenig wie möglich Freitextfeldern
    und so viel wie möglich Auswahlmenüs besteht. Dadurch kann für jede Informationsklasse, die in einer
    Änderungsbeschreibung benötigt wird, der Inhalt mit einem maximalen Standardisierungsgrad eingetragen
    werden.

    Der Technische Redakteur wiederum wird dadurch unterstützt, dass hinter der CSS für die Formularmaske
    eine eigene XML-Struktur liegt, die bei Eingabe von Inhalten in das Formular syntaktisch korrekt befüllt
    wird. Diese XML-Struktur kann über einen XSLT-Prozess in die gewünschte Form überführt werden
    (semantische Strukturen von DITA oder aber gemäß der Stihl-DTD in TIM), sodass der Technische Redakteur
    bei hohem Automatisierungsgrad die Aufwände für die Informationsbeschaffung und Erstellung einer
    Änderungsbeschreibung drastisch reduzieren kann. Aus betriebswirtschaftlicher Sicht können so Arbeitszeit
    und schlussendlich auch Geld eingespart werden.

    Umgesetzt werden kann ein solches Formular mit dem kostenpflichtigen Oxygen XML Author und der Web-
    Anbindung Oxygen XML Web Author, die dem Änderungsmanager bspw. zur Verfügung gestellt werden könnte,
    damit dieser in der Autoren-Ansicht die Informationen komfortabel vergeben kann, ohne von XML-Tags
    abgeschreckt zu werden. Oxygen bietet für die Erstellung des Formulars eigene sogenannte form controls, mit
    denen Auswahlmenüs, Freitextfelder, Checkboxen etc. eingebunden werden können.

    WYSIWYG-Ansicht des Formulars
    XML-Struktur des Formulars

    Bei entsprechender Verfügbarkeit von zeitlichen und personellen Ressourcen seitens Stihl kann auch über
    die Variante eines HTML-Formulars nachgedacht werden, aus dem dann per PHP eine XML-Datei erstellt wird.
    Dabei kann der Änderungsmanager das Formular bequem im Browser befüllen. Diese Möglichkeit wurde im
    Projekt geprüft, konnte aus Zeitgründen jedoch nicht weiter verfolgt und abgeschlossen werden.

    Verwendete Tools und Technik

    • DITA 1.3
    • Oxygen Editor 19.0
    • Klassenkonzept
    • XML
    • SCRUM

    Verwendete Literatur

    Closs, Sissi (2008): „Flexibilität und Standardisierung: die Klassenkonzept-Technik®“. In: Muthig, Jürgen
    (Hrsg.) (2008): Standardisierungsmethoden für die Technische Dokumentation. Bd. 16 : Hochschulschriften.
    Lübeck : Schmidt-Römhild, 75-95

    Gruppenmitglieder

    1. Stefan Barth
    2. Eva Nauerth
    3. Christine Wahl

    Karlifi Lernplattform

    Main page of the learning platform karlifi.org

    Karlifi Learning Platform is a key part of the ADDI project (ADaptive DIgital Learning System Development for the Expansion of Technical Communication and the multicultural and multimedial Exchange in Kenya and Germany) which aims at internationalizing the Communication and Media Management study programs at Karlsruhe University of Applied Sciences. The ADDI project is part of the Baden-Württemberg-STIPENDIUM for university students – BWS plus, a programme of the Baden-Württemberg Stiftung and runs from 1/9/2017 until 31/8/2020. The platform has been set up by 4 students in the framework of the master course “Content Strategy and Information Architecture with DITA 1.3” of Prof. Sissi Closs.

    Objective

    The objective of the master project was to establish an e-learning platform that provides learning content for KMM students and students at Pwani University in Kenya, as well as for different target groups in the framework of a Women Empowerment Project in Kenya on a long-term basis.

    Therefore, the necessary configurations must be implemented and an instructional guide for managers and users of the platform must be available. It should also provide input on how the e-learning platform and guides can be attended to after project closure. This includes the development of a class concept to give a deeper insight into the development and usage of the topic-based information architecture and a documentation including reasons and explanations on the decision-making process during the project run.

    Furthermore, first contents in the form of experience reports of the involved exchange students from Pwani University
    and results of the other groups’ projects should be presented on the e-learning platform.

    Motivation

    The decision to elaborate this task is reasoned in five aspects: writing software documentation, creating a product, learning about the background of a learning platform, the influence of culture and internationality as well as creating a suitable information architecture for a diverse project.

    1. One team member has a great interest in writing software documentation. She is working besides her studies and writing at software documentation at her workplace. So, this is for her a good practice and the team could benefit
      from her experience. More important was that she could deepen her expertise in working with DITA.
    2. The second aspect was creating a product. It was important for us to have a product to test before writing the documentation. It was also the fact that something was started from the beginning. So, it was interesting to create the base frame for the learning platform.
    3. The third interesting aspect was to learn about the background of a learning platform. The students were already using learning platforms in their Bachelor studies. So, this topic was common for all. However, it was an incentive to learn the background of configuration and exploring the different sides. The reason is to get a closer look at a known tool.
    4. The cultural aspect was also an important aspect. The configuration of the learning platform had to consider two quite diverse cultures – the German one and the Kenyan one. So, the motivation here is to find out about the differences between the two cultures and how this could affect the configuration/complete project.
    5. The last interesting fact was creating an information architecture for a platform like Moodle which has a lot of
      possibilities and is diverse. The team had to unify this for German and Kenyan use and create a suitable information
      architecture. The team also had to find out which functions are to be used and which not.

    Target Groups

    Throughout the project it was essential to differentiate between different user groups and take into account the individual’s level of expertise. Since our information architecture is DITA-based, a good knowledge of DITA is a major advantage. Apart from that, experience in creating and working with class concepts and other concepts used for information architecture in general will help to quickly start working with our information architecture. Thus, 3 target groups were defined and adressed:

    Experts

    An expert would be a person who is familiar with concepts and tools used for information architecture and the principles and fundamentals of DITA. The expert is used to working with and interpreting class concepts or related models and is accustomed to DITA features and tagging. The expert’s knowledge allows them to gain an understanding of the working principle of our information architecture by consulting our class concept and preexisting documentation. On the basis of these, the expert will be able to apply our information architecture structure to topics of their own.

    Novices

    An Information Architecture and/or DITA novice, on the other hand, would be a person who has no or very limited experience in setting up an information architecture and has not worked with DITA before or has minimal knowledge of DITA.

    Intermediate Users

    For intermediate users the answer to the question most probably lies somewhere between, depending on their previous knowledge and ability to understand.

    Result and Future Prospects

    The result of the project is a learning platform that can be administrated and used on the long-term by different target groups. The objective to integrate first content into the platform has been achieved: Targeted users can now access and read the experiences of the exchange students in the framework of the ADDI project and learn from the results of the other Master’s projects that are presented on the platform.

    The documentation was created with DITA 1.3 and all topics were collected in one large map. With filters the
    documentations for the four roles (Student, Teacher, Manager and Administrator) were exported in HTML, webhelp and PDF. The PDF version is for offline use because the users of the Karlifi Learning Platform can download this version. The webhelp version is for online version. So, the users can read the documentation in case of a problem and can solve the problem at the same time.

    The team has created the category “Karlifi User Manuals” for the documentations including the two courses “Documentations” and “Quick Guides”. The Quick Guides are available from everywhere on the platform which enables the users to have a look in the quick guide and still work on their problem on the platform. For the future, the documentation must be updated in case of changing or adding parts on Karlifi Learning Platform. If needed, also the editorial guide should be updated.

    Insight into the master course "Content Strategy and Information Architecutre with DITA 1.3" in the summer semester 2018

    Tools and Techniques

    • DITA 1.3
    • Oxygen Editor 19.0
    • Klassenkonzept
    • Moodle
    • SCRUM

    Project Team

    1. Anita Ahmadpour
    2. Angela Koch
    3. Marie Lange
    4. Anja Wilhelm

    Baden-Württemberg-STIPENDIUM

    The Baden-Württemberg-STIPENDIUM supports the international exchange of students and vocationally qualified people/young professionals. Since 2001, it has enabled more than 20,000 young people from Baden-Württemberg to spend some time abroad and allowed scholarship holders from other countries to get to know Baden-Württemberg. Each year more than 1,000 young people receive a Baden-Württemberg-STIPENDIUM.
    www.bw-stipendium.de

    Baden-Württemberg-STIPENDIUM for university students – BWS plus

    Through the programme Baden-Württemberg-STIPENDIUM for university students – BWS plus, the Baden-Württemberg Stiftung supports innovative joint projects between universities from Baden-Württemberg and their international partners. The programme, which provides funding of around 800,000 Euros per year, began in 2011 and since then has supported more than 50 projects.

    Baden-Württemberg Stiftung

    THE BADEN-WÜRTTEMBERG STIFTUNG advocates a vital Baden-Württemberg with a high quality of life. It helps pave the way for top-class research, many kinds of educational measures and responsible dealings with our fellow men. The Baden-Württemberg Stiftung is one of the major foundations in Germany. It is the only foundation which invests exclusively and without partisanship in the future of Baden-Württemberg, and thus in the future of its citizens.
    www.bwstiftung.de

    Agrikultur in Kilifi County

    Agriculture in Kilifi Kenia

    Ziel des Projekt im Rahmen der Masterveranstaltung "Content Strategy und standardisierte Informationsarchitektur mit Schwerpunkt DITA 1.3" war die zielgruppengerechte Aufbereitung von Informationen über die Anbaumöglichkeiten, den konkreten Anbau und die Pflege von Pflanzen und Bäumen in Kilifi County. Die Inhalte wurden nach dem Single Source Prinzip in DITA mithilfe des XML-Tools Oxygen umgesetzt, sodass sie effizient verwaltet und von unterschiedlichen Zielgruppen genutzt werden können. 

    Die Ergebnisse können zukünftig als Lernmaterialien im Rahmen des Landwirtschaftsprojekts des gemeinnützigen Vereins WEIKE - Women Empowerment in Kenya e.V. eingesetzt werden, um die Frauen in Kilifi beim nachhaltigen Anbau von Nahrungsmitteln zu unterstützen.

    Agriculture in Kilifi Kenia
    Die Website als eines der Ausgabemedien der Informationsarchitektur

    Hintergrund

    Die Region Kilifi, an der Ostküste Kenias ca. 80 km nördlich von Mombasa, zeichnet sich durch eine durchschnittliche jährliche Niederschlagsmenge von 300 mm im Hinterland und bis zu 1.300 mm am Küstenstreifen aus* und Jahrestemperaturen zwischen 21°C und 30°C im Küstenbereich und zwischen 30°C und 34°C im Hinterland. (vgl. Kilifi County Government o.J.) Die primäre Zielgruppe sind gesellschaftlich stark benachteiligte Frauen, die durch frühe Schwangerschaften, soziale Diskriminierung oder Schulabbrüche in einen Armutskreislauf hineingezogen wurden, aus dem sie aus eigener Kraft nicht mehr herauskommen. (vgl. weike.eu) Die Frauen haben meist keine praktischen Erfahrungen im Anbau von Pflanzen und müssen das Wissen zunächst von Grund auf erwerben und entsprechende Fähigkeiten erlangen: der Umgang mit landwirtschaftlichen Geräten (z.B. Ochsenpflug), die richtige Bewässerung, Bodenbearbeitung und Düngung, das Setzen junger Bäume sowie die Aufzucht und das Umpflanzen junger Setzlinge.

    *Zum Vergleich: Der Jahresdurchschnitt in Deutschland liegt bei 850 Liter/ Quadratmeter, der in Baden-Württemberg bei 975 Liter/ Quadratmeter (Statista 2017)

    Anforderungen

    Im Rahmen des Projekts sollte eine Informationsarchitektur auf Basis von DITA 1.3 erstellt werden, die:

    1. für Außenstehende verständlich ist, sodass Inhalte schnell und einfach eingepflegt werden können. Dafür haben wir Topic- und Map-Templates angelegt sowie eine nahezu automatisierte Ausgabe vorgesehen.
    2. möglichst einfach gehalten ist.
    3. langfristig funktioniert.
    4. bei Bedarf durch Studenten der Pwani University jederzeit strukturell und inhaltlich erweitert werden kann. Dazu wurden die Informationsbedürfnisse unterschiedlicher Zielgruppen in Menge und Art sowie Sprache und geeignetem Medium analysiert. Bei der Erstellung der Topics wurden die Ergebnisse dieser Analysen berücksichtigt. Z.B. wurden die Topics an erklärungsbedürftigen Stellen mit Kommentaren versehen.

    Zielgruppen und Ausgabemedien

    Die relevanten Zielgruppen für das Projekt wurden zu Beginn des Projekts definiert. Die Zielgruppe der Frauen wurde im Laufe des Projektes in zwei Gruppen unterteilt: Women Novice und Women Expert. Diese Unterteilung wurde vorgenommen, um auf die Informationsbedürfnisse der frisch hinzugekommenen und der bereits am Projekt teilhabenden Frauen einzugehen. Diese beiden Zielgruppen erhalten als Ausgabemedium ein Ringbuch, das sie bei ihrer Arbeit auf dem Feld unterstützen soll.

    Die Trainer bilden ebenfalls eine wichtige Zielgruppe für das Projekt. Für sie steht der Vernetzungsgedanke und die Möglichkeit des Austauschs im Vordergrund. Hier ist die Verwendung von Schulungsunterlagen und Materialien zur Landwirtschaft besonders wichtig. Da das Landwirtschaftsprojekt trotz der Unterstützung durch Fachkräfte vor Ort eine gute Planung erfordert, wurde auch die Zielgruppe der Land Owner einbezogen. Diejenigen, die das Projekt initiiert haben und an einem langfristigen Erfolg interessiert sind, möchten auf dem neuesten Stand über das Projekt bleiben. Für beide Zielgruppen bietet sich daher eine Webseite an, auf die ortsunabhängig und zentral zugegriffen werden kann.

    Die Website richtet sich primär an die Zielgruppen Trainer und Land Owner.

    Umsetzung

    Die Auswahl der Pflanzen, deren Anbau für Anfänger gut geeignet ist und deren Standortbedingungen in Kilifi erfüllt werden können, fand in enger Zusammenarbeit mit der kenianischen Austauschstudentin Ann und in Rücksprache mit einem Experten aus Kenia statt. Die Wahl fiel auf folgende Pflanzen und Bäume: Tomaten, Amaranth, Zwiebeln, Okra, Spinat, (Grüner) Paprika, Kuhbohnen, Passionsfrucht, Orangen- und Papaya-Bäume. Diese Auswahl diente zur Recherche für die Erstellung der pflanzenspezifischen wie auch pflanzenübergreifenden Topics. Zu Beginn beschränkten wir uns auf eine Auswahl von drei Pflanzen zur Erstellung der konkreten Inhalte. Im Recherche- und Erstellungsprozess wurde darauf geachtet, dass eine stetige Rücksprache mit Ann stattfindet, um Inhalte zu überprüfen oder zu verschlanken. Weitere wichtige Themen für die Recherche waren: Bewässerung und Bewässerungssysteme, Werkzeuge, die Pflege der Erde, Schädlinge und Krankheiten oder Nährstoffmängel.

    Als Quellen wurden u.a. M-farm, die bereitgestellten Informationen des World Agroforestry Centers, FAO - Food and Agricultural Organization of the United Nations oder Green Life - Crop Protection Africa verwendet.

    Ausblick

    Die Erstellung von Inhalten zu weiteren Pflanzen wurde von unserer Gruppe durch die Bereitstellung der Templates und Template-Map eingeleitet. Auf diese Weise können Inhalte für weitere Pflanzen  und Bäumen von Experten und Redakteuren eingefügt werden, ohne dass auf der technischen Seite viel am vorhandenen Konzept geändert oder bearbeitet werden muss. Für diesen Prozess dient unser detailliertes Klassenkonzept und eine umfangreiche Dokumentation im Rahmen von Anleitungen, die wir in englischer Sprache für zukünftige Redakteure bereitstellen.

    Wir können uns vorstellen, dass die Befüllung der Inhalte im Rahmen von Studierendenprojekten fortgeführt wird. So könnten beispielsweise Projekte zur Agrarwirtschaft in Kilifi an der Hochschule Karlsruhe oder an der Pwani University stattfinden. Unsere Struktur kann dafür als Grundlage dienen, die inhaltlich und formal weiterentwickelt werden kann. Ein gestalterisches Projekt könnte sich mit Möglichkeiten für Web- und Print-Ausgaben mithilfe von CSS auseinandersetzen.

    Verwendete Tools und Technik

    • DITA 1.3
    • Oxygen Editor 19.0
    • Klassenkonzept

    Gruppenmitglieder

    1. Maximilian Frisch
    2. Doris Fuchshuber
    3. Laura Weingartner
    4. Miriam Yaman
    5. Ann Mwangi

    Content-Aufbereitung für Single Sourcing

    Projektteam
  • Stephen Hube
  • Tim Rausch
  • Hannah El Boubou
  • Projekthintergrund

    Single Source Publishing – Ein Verfahren welches bei immer mehr Unternehmen Interesse erweckt. Ziel ist Content aus einer Quelle in verschiedenen Kanälen auszugeben. Dabei spielt es keine Rolle um welche Art von Kanal es sich handelt – sei es ein PDF-Dokument, eine Webseite oder eine App. Im besten Fall ist der Content modular strukturiert, um ihn für das jeweilige Medium angepasst in der gewünschten Variante auszugeben.

    Projektziel

    Die Studierenden des Masterstudiengangs Kommunikations- und Medienmanagement der Hochschule Karlsruhe sollten die topic-basierte Informationsarchitektur DITA nutzen, um bestehende Inhalte einer Betriebsanleitung nach dem Single-Source-Prinzip aufzubereiten und somit die Möglichkeit des Publizieren auf verschiedenen Kanälen zu ermöglichen. Hauptaugenmerk sollten die Studierenden bei der Publikation auf eine Ausgabe in einem Content-Delivery-Portal legen.

    Projektablauf

    Durchgeführt wurde das Projekt mittels des SCRUM-Modells. Dabei handelt es sich um ein agiles Vorgehensmodell in der Projektabwicklung. Die Studierenden präsentierten in regelmäßigen Abständen ihr Ergebnisse, werteten diese aus und definierten die Aufgaben für die jeweils darauffolgende Projektphase.
    Erster Schritt des Projektes war es, den zur Verfügung gestellten Content zu sondieren, um die unterschiedlichen Varianten der Anleitung zu identifizieren und die Qualität der Inhalte zu ermitteln. Auf Grund der erlangten Erkenntnisse haben die Studierenden den Content standardisiert, d.h. einen einheitlichen Aufbau und eine einheitliche Terminologie eingeführt, sowie bei Bedarf die Inhalte umgestaltet. Im nächsten Schritt wurde ein Klassenkonzept für die umstrukturierten Inhalte konzipiert. Dieses diente als Basis, um den Content im weiteren Verlauf in DITA topic-basiert umzusetzen. Mittels Attributen wurden die unterschiedlichen Varianten definiert. Um die Publikation in unterschiedlichen Kanälen zu ermöglichen vereinten die Studierenden die einzelnen Topics hierarchisch in einer sogenannten DITA-Map.
    Die Studierenden legten zudem eine Webseite als Informations- und Wissensplattform an, die die Funktion eines Redaktionsleitfaden für die konzipierte Informationsarchitektur erfüllen soll. Besonders Neueinsteiger haben damit eine Möglichkeit, sich einen ersten Eindruck zu verschaffen. Aber auch Altanwender können die Seite als Nachschlagewerk nutzen.
    Als Content-Delivery-Portal, für die Präsentation der erstellten Inhalte, nutzen die Studierenden FluidTopics von Antidot. Vorteil eines solchen Portals ist, dass der Content auf jedem Endgerät abrufbar ist. Zudem stehen Analyse-Tools zur Erstellung von Nutzerstatistiken zur Verfügung. Außerdem können die Inhalte, durch eine strukturierte Vergabe von Metadaten, spezifischer gefiltert werden.

    Verwendete Tools und Technik

    • DITA
    • XML
    • SCRUM
    • FluidTopics
    • DITA-OT

    Junior ZooRanger

    Projektteam
  • Janina Ballach
  • Tobias Baum
  • Johannes Seitz
  • Projekthintergrund

    Vor über 10 Jahren eroberte ein kleines Objekt einen Großteil unserer Aufmerksamkeit – das Smartphone. Heute ist es kaum mehr wegzudenken aus unserem Alltag. Dies gilt auch für unsere Jüngsten. Ob dies eine positive oder negative Entwicklung ist, steht hier jedoch nicht zu Debatte. Eine Folge ist jedoch, dass sich unsere Kinder nicht mehr so einfach für die Dinge begeistern lassen, für die wir uns in unserer Kindheit so begeistern ließen – wie zum Beispiel der regelmäßige Besuch des Zoos.

    Neue Technologien, wie die Augmented Reality, ermöglichen es jedoch die Virtuelle Welt mit der Realität zu verschmelzen. Dadurch lässt sich die junge Generation zwar nicht vom Display ablenken, aber dennoch für die Umgebung in der sie sich bewegt begeistern.

    Projektziel

    Vor diesem Hintergrund haben die Studierenden des Masterstudiengangs Kommunikation und Medienmanagement der Hochschule Karlsruhe es sich zur Aufgabe gesetzt ein Konzept für den Karlsruher Zoo zu entwickeln und in einem Prototyp umzusetzen, welches den Einsatz solcher sogenannter Immersiven Medien einschließt. Dadurch sollen die Kinder und Jugendlichen beim Zoobesuch spielerisch neues über die Tiere mit ihrem Smartphone lernen.

    Herzstück des Konzepts ist eine App. Diese soll die unterschiedlich verwendeten Medien miteinander verbinden. Dabei soll Augmented Reality den Kindern und Jugendlichen spielerisch die neuen Informationen näherbringen. Die passenden Informationen sollen dabei mittels Image Tracking aufgerufen werden. Der Lerneffekt soll zudem durch ein Quiz gesteigert werden. Mittels Virtual Reality soll der natürliche Lebensraum der Tiere vermittelt werden. Als digitalen Reiseführer haben die Studierenden einen Affen im Comic-Stil entworfen, der die Nutzer durch den Zoo führt. Hat man alle Stationen im Zoo sowie in der Virtuellen Welt besucht, winkt als Anreiz der Titel "Junior ZooRanger".
    Um den Einstieg in das "Junior ZooRanger"-Programm zu erleichtern haben die Studierenden zudem eine Anleitung erstellt. Diese soll Kinder und Eltern dabei unterstützen, die App herunterzuladen, einzurichten und ihre Funktionsweise zu verstehen. Genutzt wurde dafür Adobe Captivate, um die Anleitung sowohl Interaktiv zu gestalten als auch auf allen Endgeräten nutzbar zu machen.

    Verwendete Tools und Technik

    • Virutal Reality
    • Augemented Reality
    • Image Tracking App
    • Unity
    • Adobe Captivate